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Lêſer, m., –s; uv. (~in, f.; –nen): ſ. Leſen 1f
und 2l und Zſſtzg. ~ēī, f.; –en: das Geleſe (ſ. d.)
und der Stoff desſelben, gw. als verächtl. Bez.: Die L.
von allerhand Geſchichtels. Jahn M. 298; Die Buchmacherei
iſt kein unbedeutender Erwerbszweig in einem .. gemeinen
Weſen, wo die L. zum beinahe unentbehrlichen .. Bedürfnis
geworden. Kant Buchm. 15; Das macht die L., ’s Gehirn iſt
ihm der Quer. Müllner 5, 140; Das neue Heft von Kunſt und
Alterthum gehört nicht zu den L–en. Reinhard G. 281;
Roman-L. Danzel Geſ. 99 ꝛc. Bei Einigen ohne
Nebenſinn für Lektüre (ſ. d.): An dieſem Punkte hat denn
die Schriftſtellerei und die L. ihr Ende erreicht. Fichte 7, 90;
H. 9, 444; JvMüller 6, 133; Was für eine L. ſo glücklich
geweſen, meine Aufmerkſamkeit zu beſchäftigen. W. 21, 130
(vgl. 153: Verwirrung, die aus jener unordentlichen L. in
meinem Kopf entſtanden); Bei keiner andern L. . .. Schön-
heiten dieſes Meiſterſtücks. 23, 264; Die Eindrücke, die dieſe
L–en auf ſeine Einbildungskraft machten. 16, 39 ꝛc.; Die
Romantik und ihre Vor-L–en. Prutz Lit. Taſchb. 2, 258.
~lich, a.: leicht zu leſen (ſ. d. 2 und vgl. das all-
gemeinere lesbar), nam. in Bezug auf die Handſchrift:
Niemand [übertrifft mich] an einer ſchnellen, leichten, l–en
Hand. G. 19, 33; L. ſchreiben; L–keit iſt die erſte Bedingung
einer Handſchrift ꝛc., doch auch: Zerſchlagen iſt ſie [die Tafel],
nicht mehr l. G. 10, 253; Das, was ihm zu ſagen wichtig
iſt, in l–e Phraſen einzukleiden. 40, 13; [Das Blatt], das
zwar ſehr l–e, aber wenig entſchloſſene Artikel brächte. Gutz-
kow R. 5, 486; 2, 393; Das große Jedem l–e Buch der
Natur. Koſegarten Rh. 3, 302; Daß der Aufſatz ... um
ein Vieles l–er geworden. L. 10, 469; Fein l. gedruckt.
Rabner Br. 249 ꝛc. Ggſtz.: Un-l–e Hand; Auf dieſe frei-
lich uns un-l–e Denkmale berufen ſich die ſineſiſchen Jahr-
bücher. JvMüller 1, 501 ꝛc. Nbnf.: Einen leslichen
Marktzettel zu Stande bringen. W. 21, 119; Geſchriften,
die zerbrochen und unleslich ſind. Stumpf 589a ꝛc.; Ab-
leslicher Brief. Spate 2, 186. ~ling, m., –(e)s;
–e: ein ſchlechter unverſtändiger Leſer: Witzling und
Kennerling, Dichterling und L. ſind von jeher Korrelata ge-
weſen. W. HB. 1, 277. ~ſchaft, f.; –en: eine Ge-
ſammtheit von Leſern, Leſepublikum u. ä. m.