Gelenk
I. Gelénk, n., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1)eig.: Stelle des Körpers, wo Knochen beweglich zusammengefügt (eingelenkt) sind, u. die Weise dieser Zusammenfügung (s. I. Gleich u. Glied 1 u. Anm.): Die G–e des Arms, Beins, Halses etc.; Sich den Arm aus dem G. fallen; Den Arm wieder ins G. bringen, einrücken etc.; An dem Haupt, aus welchem der ganze Leib durch G–e und Fugen Handreichung empfängt [s. 2a], 2, 15. In der Anat. gilt G. auch v. der Zusammenfügung bei kaummerklicher Beweglichk., dagegen gw. z. B.: Keine G–e haben, steif, unbeholfen in der Bewegung sein u. als Ggstz.: Das liebe Figürchen, | weich und ohne Gebein, wie die Molluska nur schwimmt; | Alles ist Glied u. Alles G. etc. 1, 283. — 2) übrtr., z. B.:
a) bildlich v. etwas einigermaßen Personif.: Die Zeit ist aus dem G–e [„aus den Fugen“. Haml. 1, 5]; wehe mir, daß ich geboren ward, sie wieder einzurichten! 16, 295 etc. —
b) die bewegliche Zusammenfügung zweier Dinge u. die Stelle der Zusammenfügung, z. B.: G. eines Charniers, Gewindes; G. (Gleich, Glied, Ring) einer Kette etc., s. G.-Kette. —
c) hervortretender Absatz an Etwas, z. B. an Pflanzentheilen etc.: Biß so mächtig auf seine Pfeife, daß ihm ein G. [Glied, Knopf] der Spitze im Munde blieb. D. 1, 28; Die gerade ohne G–e emporführende Treppe. Thür. 1, 407 u. scherzh.: Er kann im Biere kein G–e treffen. Abs. 325, trinkt das Glas ohne Absatz aus etc. —
d) Bergb.: der Bügel am Kübel. —
e) Botan. (s. c). —
f) Kupferschm.: hervorstehnde Kante kupferner Gefäße. —
g) Schuhmach.: der biegsame Ort an der schmalsten Stelle der Sohle, kurz vor dem Absatz. G.-Stück, das dort unter die Brandsohle gelegte Stück Leder od. Span.
Anm. Mhd. gelenke, die schmale, biegsame Stelle des Leibs zw. Brust u. Hüfte (Taille), vgl. Lanke (ahd. lancha, mhd. lanke) Flanke, — eines Stamms m. lenken (s. d. nam. 1b), mhd. lenken, vgl. ahd. irlenchan, verrenken u. II. u. lang, Anm.
Zsstzg. nam. zu 1, nach der Stelle, wo es sich findet, z. B.: Arm-, Bein-, Ellbogen-, Finger-, Fuß-, Hals-, Knie- G., auch übrtr. [1a]: Stein und Knüttel aus gottloser Hand | geworfen in das Knie-G. der Freiheit. D Museum 1, 1, 65 (Mosen) etc., ferner nach der versch. Art der Zusammenfügung: Angel-, Drêh-: mit freier Seitenbewegung. — Charnīēr-, Gewínde-, Wéchsel-: wobei keine Seitenbewegung möglich ist u. ä. m.
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