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Leidsal leidsalsam
Lēīdsal, n., –(e)s; –e:
das Leiden: Dieses L., wo ich verurtheilt und angeprangert von dem ganzen deutschen Volke. Arndt Ber. 29. Dazu: Leidselig, leidend u.: Brachte er diese neue Leidseligkeit [dies Leiden] in gereimte Wortzeilen. Keller gH. 4, 266.
~sam, a.:
passiv, leidentlich (s. d.); geduldig; duldsam (s. d.): Ich bin der Mensch auch nicht, der so l. [passiv] auf sich wirken lässt. Mendelssohn 5, 583; Das sanfte Mädchen schien in stiller Zuversicht | ihr Loos dem Himmel heimzustellen; | allein so l. [geduldig] war die feur’ge Freundin nicht. W. 11, 179; Wenn die Nerven seines Geistes durch die Gewohnheit einer wollüstigen L–keit [Passivität] nicht eingeschläfert worden wären. 5, 132; [Dies] machte mich unempfänglich, ja un-l. [unduldsam] gegen jene Denkweise. 25, 159.