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Lei
Lēī, f.; –en:
(veralt.) Art, nur noch üblich im Genit. (vgl. Hand 4b und Gattlich, Anm.) mit vor- aufgehenden Zahlw. und Fw., die mit dem als eignes Wort nicht mehr vorkommenden „Lei“ verschmelzen, und zwar heute sämmtlich auf „er“ ausgehend (auch die eig. undeklinierbaren Zahlw.), also (vgl. veralt.: Welcherlei Baum er ihm abgehaun hat, derselben Lei soll er hinwieder setzen. Schm. 2, 463) nicht bloß: aller-, beider-, der-, dieser-, einer-, einiger-, jeder-, keiner-, mancher-, mehrer-, solcher-, verschiedner-, vieleretc., meiner-, deiner-, seiner-, ihrer-, uns(r)er-, eurer-, einer-, zweier-, dreier-lei, sondern auch: vierer-, fünfer-, sechser-, sieb(e)neretc., hunderter-, tausender-lei, vgl. nam. das mundartl.: waser-l., wie umgekehrt von dem schon auf „er“ ausgehenden „ander“ anderlei gebildet ist (vgl. unserlei etc.). In dieser Verschmelzung erscheinen die angegebnen Wörter (denen sich z. B. das nach Analogie von verschiednerlei von Einigen gebrauchte bunterlei anschließt als flerionslose Ew., ohne Einfluß auf den Numerus des danebenstehnden Hw., z. B.: Allerlei (vielerlei, mancherlei, hunderterlei, einerlei) Kraut oder Kräuter, Erz oder Erze, Gerede oder Reden, Unsinn, unsinnige Reden, Leute, Personen, Thiere etc.; Auf allerlei etc. Art oder Arten, Weise oder Weisen etc., wie sich (veralt.) auch pleonastisch findet: Mit allerleihand Wurfzeug. Eck (1. Macc. 6) etc. Nur vereinzelt findet sich die Flerion, z. B. schon bei Luther SW. 61, 417: Wir sind mancherleien und tödtlichen Krankheiten . . unterworfen etc., ferner: Beiderleier Rechten Dokter. Spate 1, 143; Die Wortzeit .. ist dreierlei: die lange, die kurze und beiderleie [anceps]. 2, 17; 18 und so auch: Den Vorwurf des immer Einerleien. L. 9, 166; Das Höchste ist eine allgemeine, ewig einerleie idealische Gestalt von Mann und Weib in jedem Alter ohne Zweck und Charakter. Heinse A. 2, 85 etc. Vereinzelt als Adv., s. bunter-, einer-, mancher-, welcher-l. Theilweis zu sächl. Hw. erhoben (vgl.: Das All und L. 5, 300), gw. nur als Ez. und bis auf den Genit., der „s“ annehmen kann, ohne Flerionszeichen. Dazu als Fortbild. abstrakte Hw. auf „heit“. Andrer Art ist die Zsstzg.: überlei.
Anm. Mhd. lei(g)e, lei, vgl. ags. lag (engl. law), altfrz. ley (Schm. 2, 463), mit lat. lex, legis zusammenhängend, aber (nach Diez 505) nur äußerlich mit span.; port. laya (Art, Beschaffenheit) zusammentreffend. Vralt.: Von zwölferei unterschiedlichen Sprachen. Garzoni 549a. Ganz vrsch. mundartl.: Lei, f.; –en:
1) Schiefer. Schm. 2, 407; z. B. Leiendecker. Zinkgräf 2, 73.
2) Welche ganz vertraut mit dem bloßgelegten Grunde des Meers, welche die kleineren Wattströme (L–en), ihre Tiefe und Richtung kennen. Willkomm Wald 180; 192 etc., s. Watt und Priel. 3) s. Lee.
Zsstzg. außer den unerschöpfl. mit Zahlen, wovon wenige Bsp. genügen, s. o., wonach nur noch Weniges im Besondern zu bemerken: Áller-:
1) adj. von allen [oft als Hyperbel st. von vielen] Arten: A. Kraut und a. fruchtbare Bäume. 1. Mos. 1, 29; A. Seuche und Krankheit. . . A. Kranke, mit mancherlei Seuchen behaftet. Matth. 4, 23 ff.; Daß Christus verkündiget werde a. Weise [Genit.], es geschehe zufallens oder rechter Weise. Phil. 1, 18; Daß er nicht a. [gw.: zu jeder] Zeit in das Heiligthum gehe. 3. Mos. 16, 2; Den Ausdruck von a. oft ganz entgegengesetzten Affekten in einerlei Silbenmaß einzukerkern. Engel 8, 212; Die vielerlei Menschen, die a. neuen Gestalten machen mir ein buntes Schauspiel. G. 14, 73; Was für a. Vögeln und Vieh und Käfern und Ungeziefer sie Nahrung geben. W. Merck 2, 94 etc.
a) auch substant. (vgl.
2) : Lieschen A., ein Vogel von buntscheckigem Gesang, Motacilla modularis, s. Schütze Holst. 1, 31, auch: Bei seinen vielfachen Talenten, die ihr den Beinamen Lieschen A. zugezogen hatten. IGMüller Lind. 2, 251; Daher er auch unter dem Namen Meister A. bekannt war. 1, 111. 2) sächl. Hw.: A. zu genießen. 1. Tim. 6, 17; Nachdem A. seiner göttlichen Kraft uns geschenkt ist. 2. Petr. 1, 3; Ein buntes A. Bodenstedt 1, 320; 167; Feilscht .. | ums A. im Lädchen. G. 1, 26; Damit es uns .. nicht an dem A. des Lebens und Lernens fehlen möchte. 20, 145; Ein Paketchen poetisches A. Zelt. 2, 94; Wer .. die verschiedensten Düfte und Blumen in einen Sack thun wollte, was würde er anders als ein faules A. [olla potrida] zuwege bringen? H. R. 7, 69; Ein neues Gericht, Potage mit Krebsnasen (A.). Willkomm Sag. 1, 88; Die vielen Bestandtheile des Leipziger A(–s), einer Suppe etc. Ungw.: Es sind A.[a. Sachen] von mir drin. G. Stolb. 61.
3) dazu: Deutsche Vielseitigkeit, Vielerleiheit, A–heit. Arndt Ber. 164; Aus Lust zur vollkommnen A–heit. Baggesen 2, 211. Ánder-: von andrer Art: Daß du dein Vieh nicht lassest mit a. Thier zu schaffen haben. 3. Mos. 19, 19; Berlichingen 257; Daß diese Priester nicht a. Priester. Luther 1, 371b; Ist doch einerlei, nicht zweierlei oder a. Werk. 8, 163a; Einerlei Wort an a. [verschiednen] Orten. 3, 439b etc. Bēīder-: Im Anfang war der Mensch b. Geschlechter. Cham. 5, 32; Das hochwürdige Sakrament unter b. Gestalt des Brots und Weins eingesetzt. Fischart B. 12a; Welch ein Unterschied unter b. Richtung! G. 22, 204; Ließ sich B. [Beides] wohl schmecken, nämlich das Essen selbst und das köstliche Getränk. Hebel 3, 319; Hie redet Gott . . [auf] b. Weise. Luther 6, 545a; Die b. Schaaren. V. Od. 24, 476; B. Völkern. Il. 7, 70 etc. Búnter-: verschiedener-l., nam. als sächl. Hw.: Dem B. aller Farben. Jahn M. X; Aus dem B. des jetzigen Treibens (Pröhle XIV); Kam dann mehr und mehr mit dem B. seiner Geschichtchen in Zug. König Mar. 1, 171; Das dichtende Allerlei und B. IP. 33, 65. Ungw. adverb.: B. gestaltete Nippsachen. Gutzkow Zaubr. 1, 142. Dēīner-: von deiner Art: D. Reize ward mein Aug nicht in Kalesja innen. Sanders Volksl. 151, vgl.: Logau setzet die Endsilbe lei .. zu fast allen Arten von Fürwörtern. .. „Seiner-l. Geburt ist nicht gemein auf Erden“ (779). Wie weitschweifig müssen wir itzt dafür sagen: „denn eine Geburt, wie seine war“ etc. .. Nun . . | sind dieser-l. Titel Besitzer sie worden (1586). Dieser-l. sagt hier nicht soviel als „dieser“, es scheinet auch nicht soviel zu sagen als „dergleichen“, sondern es begreift Beides. Dieser und dgl. Titel. .. Die schlesische Mundart kömmt hier mit der schweizerischen überein, welches man aus folgender Stelle, die Frisch aus Geiler’s v. Keisersberg Post. [13] anführet, ersehen wird. Sie erläutert zugleich den Gebrauch dieser Fw. in lei vortrefflich: Ein Sohn ist nit anders denn ein Ding, das da lebt von einem lebendigen Seinerlei. Ich hätte einen Sohn, der wär meinerlei, ejuedem speciei. Ich kann die Species nicht baß deutschen Würme, die du in dir hast, sind nicht d. L. 5, 320. Dér-: dergleichen, derartig: Aus allen d. Betrachtungen. Auerbach Ab. 242; Und D. mehr. Cham. 4, 311; Weder mit solcherlei Lieb- und Hofschaften, noch mit d. gestaltlosem Inhalt. G. 32, 332 etc. Dīēser-: der-l., vgl. deinerlei: D. Untersuchungen ist der gegenwärtige Zeitlauf nicht günstig. FAWolf Heyne 18. Drēīer-: Spr. 30, 21; 29 etc. Eīner-:
1) (vralt.) von irgend einer Art, Ggstz.: keiner-l., vgl. einiger-l.: In irgend einem Handel e. Untreu .. beweisen. Luther 4, 402b; Jupiter mag gar Niemand in e. Weg vergleicht werden. Schaidenreißer 14a etc.
2) von ein und derselben Art, nicht verschiedner Art, Ggstz.: mancher-, verschiedner-, vielerl. etc.:
a) adjekt. neben Hw.: Es ist e. Volk und e. Sprach unter ihnen Allen. 1. Mos. 11, 6; E. Gesetz sei dem Einheimischen und dem Fremdlinge. 2, 12, 49; Sie waren alle zugleich mit e. Ketten der Finsternis gefangen, Weish. 17, 18; E. Gefühl, e. Wunsch, e. Hoffnung einigt. Claudius 4, 8; Das ist Jahr aus, Jahr ein e. Steigen und Fallen. Forster Br. 1, 417; In immer e. Zusammensetzung. Heinse A. 2, 122; Wenn Beide e. Worte brauchen, werden sie auch e. Begriff damit verbinden. L. 11, 113; Vermittelst e. [derselben etc.] scharfen Aufmerksamkeit, vermittelst e. feurigen Einbildungskraft wird der Dichter .. allemal gleich wahr .. schildern. 5, 69; Euer e. [eintönig] Geschwätz. Möricke N. 484 etc. Zuw. mit Flexion s. o.
b) als Prädikat etc.: Das ist e., gleich, gleichviel, es ist kein Unterschied dazwischen; Das ist mir e., gleich, gleichgültig etc.; Beide Träume sind e. [bedeuten Dasselbe]. 1. Mos. 41, 25; Hier sei des Bauren Witz und eurer e. Brockes 9, 412; Glauben Sie, was Sie wollen, es ist ohnedem jetzt ganz e. G. 17, 240; Mir war’s e. 9, 58; Daß sie alle Beide unter einer Mutter Herz gelegen, mit e. Milch und Blut von derselbigen einigen Mutter genähret. .. Daß man hie muß sagen, Fleisch, Blut, Milch, Leib, Mutter, es sei wie e. es sei, so hab es doch dem Esau nicht können nützen. Luther 8, 52a; 21a; Es ist mir Alles unaussprechlich e. Prutz Woch. 32; Ihn singen hören oder trinken | aus Lethe’s Fluth war e. W. 12, 70 etc., auch: Sie gelten überall e. Heinse A. 1, 292 etc., und ohne Zeitw.: E.! 12* eur her! L. 2, 327; Ob er vollende oder unterliege, | ihm n! Sch. 294a; E. vor dem Throne der richtenden Wahrheit, ob .. oder etc. 756a etc. Minder gewöhnl.: Bei Itiphallen war Sehn, Entbrennen, Unternehmen | und Siegen immer e. [Eins, s. II. Ein 1g]. W. 12, 286. Auch = einförmig, eintönig, monoton: Das Schreiben wollte nicht, mir war’s zu e. G. 7, 60, und (adverb.): Wie Das so hübsch e. schnurrt. König Kl. 1, 222 etc.
c) ohne nebenstehndes Hw.: Er sagt immer E. etc.; als sächl. Hw.: die Einförmigkeit, Monotonie: Das ewige graue E. Alexis H. 22, 101; In dem werkeltägigen E. Auerbach Dicht. 2, 5; In des Jahres E. G. 11, 59; Eine Langeweile, ein ewig E. 34, 266; Gutzkow R. 5, 158; 7, 88; Zaubr. 1, 250; Es plätschert im Wasser des Ruderschlags | verdrossenes E. Heine Rom. 81; Der Qual des E. entfliehen. Immermann 12, 13; In der gewöhnlichen Erbärmlichkeit des E. fortzuvegetieren. Gustav v. See Eg. 1, 169; W. 10, 23; 130; 12, 35; 53; 15, 25 etc.
3) zu 2: Einerleiheit:
a) Identität, Nichtverschiedenheit (vgl. Einheit 1). Arndt E. 44; B. 361b; Die E–heit Beider. Burmeister Gsch. 540; Guhrauer 1, 18; Gutzkow R. 2, 348; WHumboldt 1, 34; 3, 14; 261; JP. 33, 23; Raumer Päd. 3, 1, 174; 215 etc.
b) Einförmigkeit, Monotonie: Diese über . . ihre E–heit peinlichen Arbeiten. Engel 4, 38; Aschgraue E–heit. Gutzkow Zaubr. 4, 313 etc.; In Philister- E–heit. Arndt 55 etc. von irgend einer Art, s. einer-l. 1. 2. Mos. 22, 9; 3, 13, 49; Um e. Genieß. Carolina 122; Möser 3, 210; Schweinichen 1, 390; Zwingli 2, 2 etc. s. deiner-l. von hundert, d. h. oft: von vielen Arten, vieler-, verschiedner-, aller-l.: Mit h. Arten von Kräutern wild überwachsen. Forster R. 1, 213; Die h. Bedenklichkeiten. G. 15, 226; Auf h. Art. 38, 7; Das bunte H. von Luxusgegenständen. Scherr Nem. 1, 75. s. deiner-l. Gold und Freunde sind gleich köstlich, J. von dieser Waar | sucht man mühsam, findt man sparsam. Logau (L. 5, 265). J. Schriftsteller sind ebenso häufig, als dieser-l. (s. d.) selten; J. Leute. Guhrauer L. 2, 203 etc. von keiner Art (s. einer-l. 1): In k. Stück. Phil. 1, 20; In k. Weise. 2. Thess. 2, 3; Auf k. Weise. G. 9, 167; K. solche Klause. Willkomm Pom. 1, 71; Sich k. Bedingungen vorschreiben lassen etc. von mancher Art, verschiedner-l., Ggstz. einer-l. (s. d.): 1) adj. neben Hw.: Mit m. Samen. 3. Mos. 3, 3; Mit m. Fragen. Luk. 11, 53; Mit m. und fremden Reden. Hebr. 13, 9; M. Gewicht und Maß. Spr. 20, 10; Es sind m. Gaben, aber es ist ein Herr etc. 1. Kor. 12, 4 ff.; Es ist m. Art der Stimme. 14, 10; Manchmal und [auf] m. Weise. Hebr. 1, 1; Das m. frische Grün. G. 18, 278; Den seine Fähigkeiten zu m. Anspruch berechtigten. 39, 291; Was m. Gewimmel und Getümmel! FMüller F. 26 etc. 2) als Prädik.: Der Geschmack ist m. Fichte 8, 399; Daß alle Menschen sind einer- lei gewest und einerlei Glaubens, aber Gott habe sie m. gemacht, da er m. Prophet gesandt. Luther 8, 21a etc. 3) adverb.: Wie .. Abraham m. [auf m. Art etc.] versucht ist. Judith 8, 19.
Eīniger-: Eūrer-: Húnderter-: Jhrer-: Jēder-: Jēner-: Kēīner-: Máncher-:
4) ohne nebenstehendes Hw.: Fragte M. Luk. 23, 9; Matth. 13, 3; M. doch denkt sich bei den Worten. Sch. 367 etc., u. als sächl. Hw. = Wechsel, Verschiedenheit: Im ewigen M. der Natur. Forster Br. 1, 417; H. Ph. 3, 91; So giebt’s kein M., keine Parteien etc. Kosegarten Rh. 1, 20; [Das] verbirgt die dichte Hülle, | des großen dunkeln M. [Lebens]. CRudolphi NGd. 149; Der Meinungen verhaßtes M. Sch. 214b: Des Lebens M. V. 3, 127; So bunt im Wechsel, wie des Auges Blick | ein vielfach buntes M. durchrollt. Sh. 2, 544 etc.
5) dazu: Eine Jdentität, keineswegs aber eine Mancherleiheit. Fichte 8, 369. Mêhrer-: von mehrerer Art, mancher-l.: Die wie der Hexameter m. Füße aufnehmen. Engel 8, 215; Ich habe noch M. zu besorgen etc. Mēīner-, Sēīner-: s. deiner-l. Sólcher-: von solcher Art: Welcherlei der Irdische ist, s. sind auch die Irdischen etc. 2. Kor. 15, 48; Von S. 3. Mos. 2, 8; Mit s. Gesellschaft. G. 6, 293; S. That. V. Ov. 2, 256; S. Unthat. Od. 17, 158; S. Thaten etc. Tāūsender-: s. hunderter-l.: T. Karikaturen. Platen 2, 281; T. Grün. 303 etc. Über-: übrig: Du hast Recht ü. Gellert 3, 456 [mehr als genug, von ihm selbst als „niedrig“ getadelt 435]; Kein Blatēēim Buch ist ü. [übrig, unbeschrieben]. G. 6, 47; Da fragten sie sich ü. [eine übrige, unnütze Frage?]. 2, 146; Jetzt hab’ ich aber die stillen Seufzer ü. [ich bin ihrer überdrüssig]. Kurz Sonn. 83; Ich habe für uns Beide ü. [mehr als genug]. JGMüller Lind. 4, 322; (Wirft die Scheide weg.) Die Scheid’ ist ü. Müllner 3, 92; Die Burg hat ü. Gewähr | an ihren Gästen. 239; Dem Fräulein ihren Ruf zu rauben, | ists gnug und ü. 5, 224; Hast noch viel Recht ü. Rolenhagen Fr. 111; Hat sie allein zu Wien an Gold so viel Gefallen | und in der Armuth Sitz wär es ihr ü.? Thümmel 4, 107; Habt ihr einen Strick ü.? Weise Mas. 18; Die ü–e Kunst [die ich über mein Handwerk kann]. Ders. (Wackernagel 3, 1, 839 Z. 16); Der Vater hat’s auf seinem Gewissen, der so einem Lappländer eine von seinen ü–en Stieftöchtern giebt. AWall Stammb. 21 [die er gern los wäre etc.]. Unser-: s. deiner-l. Verschīēd(e)ner-: von verschiedner Art, mancherlei etc.: Für verschiedene Sachen v. Maß. Hebel 3, 470; In v. Formen. Vischer Ästh. 2, 398 etc. Vīēler-: von vieler Art, vgl. mancherlei: Viel und V. wollend. G. 15, 12; Es war diese Tage gar zu v. Drang um mich. Zelt. 1, 392; Ich muß nicht fragen: wie viel? sondern wie-v.? L. 10, 74; Aus v. Ursachen etc.; Da die große Mutter . . kein ewiges Einerlei hervorbringen .. mochte, so war kein anderes Mittel, als daß sie das ungeheuerste V. hervortrieb. H. Ph. 3, 24; Besser sie lernen Eines recht, als ein buntes V. schlecht. Raumer Pädag. 3, 1, 144 etc. V–heit und Allerleiheit. Arndt Ber. 164; Trotz der Regierungsformen V–heit. Baggesen 5, 42; Statt der V–heit eine Zweiheit. Jahn M. 86 etc. Wāser-: (vralt., mundartl.) von was für Art, welcherl.: Mit w. Namen und Titeln man immer wolle. Luther 1, 127b; Sagen, w. Wort man brauchen sollt. 171a; 8, 210b; Mit wasserlei Gewissen. 5, 289a; SW. 63, 31 etc.; W. Gestalt. Opitz 2, 83; Von w. Volk das Land .. bewohnt wird? Schaidenreißer 41b; 57a etc. Wélcher-: von welcher Art, s. waser-l.: W. . ., solcherlei (s. d.). 2. Kor. 15, 48; Mit w. Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. Matth. 7, 2; W. Art ist denn diese Regel? Kant Kr. d. Urth. 183; W. rühmen sich Jene [zu sein]? V. Od. 1, 173; W. Landes Bewohner | preiset er sich? 407; Wann du .. zurückdenkst, w. Thaten etc. 8, 244; 10, 101; W. That ward .. vollendet? 18, 195; W. sprachst du! 24, 512; W. Rede! Jl. 7, 455 etc., auch adverb.: Und w. [auf w. Art] drittens seine Anmerkungen schlecht sind. L. 3, 124. Zwēīer-: von zwei Arten, vgl. als Ggstz. einer-l.:
1) neben Hw.: Z. Tuch [wie es Soldaten tragen, Soldaten], Das haben die Mädchen alle gern. Auerbach Gv. 288; Es gäbe nur z. Menschen, brave und Schurken. G. 9, 58; Ich seh euch z. Gesichter zeigen | . ., eins darunter ist | nothwendig falsch. Sch. 421b, und ohne Hw.: Ich habe nur noch Z. zu besorgen.
2) als Prädikat: Versprechen und Halten ist z., verschieden, nicht Dasselbe; Wie Einer denkt, ist einerlei | was Einer thut, ist z. G. 3, 65, jenachdem es dem Denken entspricht od. nicht; Nachführen und heirathen ist z. vHorn rhD. 2, 251 etc.