Faksimile 0072 | Seite 70
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lebig
Lêbig, a.:
1) mundartl. = lebendig: Auerbach D. 1, 508; „Lebendig oder todt?“ L., l. Gotthelf Sch. 341; Ich will Schiller l. machen, aber Der kann nicht anders l. werden als kolossal. So sprach Meister Dannecker. Palleske Sch. 1, 3 etc., vgl. schwzr.: Lebigen, intr. (haben): voll regen Lebens sein. 2) in Zsstzg.: ein so und so beschaffnes Leben habend etc., s. leben Io, z.B.: Bēīd-: ein zweifaches Leben habend (s. zwei-l.), namentl.: im Wasser und auf dem Lande lebend, z. B. von Amphibien. Jahn M. 97; Linck Schl. 2; Uns [Holländern], die wir b. sind, ward erst wohl im Wasser, wie den Fröschen. G. 19, 143 etc., auch in Bezug auf Geistiges: In meinem b–en Zustande von äußerlicher unbeholfener Kälte und innerm poetischen Feuer. Holtei Lammf. 1, 86; Schelling, der b–e Denker. König Jer. 2, 302; Von der B–keit [dem Schweben] junger talentvoller Männer zw. Produktion und Kritik. Leb. 2, 183. Dóppel-: ein doppeltes, zwiespaltiges Leben habend. Gutzkow R. 9, 532. Grōß-: s. den Ggstz. klein-l.: Ob er in einer Zeit lebt, welche die ephemere Begeisterung des Individuums mit ihrer g–en dauernderen zu unterhalten vermag. Gervinus Lit. 5, 651. Hárt-: ein hartes, zähes Leben habend. Arndt Ber. 353. Jünger-: Einem J–en [Jüngeren]. G. Zelt. 6, 71. Klēīn-: auf das Kleinleben (s. d.) beschränkt, Ggstz. groß-l.: Dem k–en Geiste des deutschen Volkes zum Opfer gefallen. Gervinus Lit. 5, 390. Kúrz-: Das Pferd ist k–er als der Mensch. EFHMeyer 1, 107; Über Lang- und K–keit. 90; Wenn ich und meine K–keit [mein kurzes Leben, nach dem Tode] lange vergessen sein werden. Arndt E. 330 etc. Láng-: Da Nichts l–er ist als der Aberglaube. Stahr Jt. 2, 409. Lēīcht-: leicht dahin lebend, Ggstz. schwer-l.: L. wie ein Kind. Auerbach Barf. 87; Lewald Ferd. 3, 76; Der Franzose.., so zuvorkommend und l. er als Mensch im Verkehr mit Andern ist. Stahr Par. 1, 46; L–keit. 2, 249 etc. Rásch-: rasch lebend: Den Rīund Ungeduldigen auf Augenblicke entmuthigen. Gervinus Einl. 167 etc. Schnéll-. Schwêr-: s. leicht-l. Stahr Weim. 395; Ihre deutsche Sch–keit stimmte nicht zu seinem leichten elastischen Wesen. Par. 2, 246 etc. Stíll-: still lebend, ein Still- Leben bildend: Ihre st–en Romanzen. DMus. 1, 1, 71. Wōhl-: auf Wohlleben bedacht. Auerbach Leb. 1, 93, daneben: Wohllebisch. Lavater 1, 210. Zǟh-: s. hart-l. Bucher Nat. 12, 576; Seine Z–keit ließ sich so leicht nicht todt machen. Danzel Gottsch. 270. Zwēī-: beid-l.: Manati’s und andere z–e Meerthiere. Zschokke 1, 255; Die Z–keit unseres Volks [zu Land und zu Wasser]. Hausbl. (58) 2, 231 u. ä. m.