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lausen
Lāūsen: 1) tr.:
Einen (veralt.: Einem. Zinkgräf 2, 63), sich (Heine B. 134) l., ihm die Läuse absuchen, auch: Sich läusen. V. Arat. 171, vergl. flöhen, auch übertr. (scherzh.): Lauset euch an Christi Brust | von der Sünde Ungeziefer. Heine Rom. 270; Einem den Beutel l., pflücken, rupfen, ihm Geld abnehmen und (vgl.: Einem den Kopf waschen etc.): Einen hart und derb anfassen, abprügeln etc.: Hab’ in Jtalia die Pfaffen gelaust | und manche Republik gezaust. G. 7, 167; Wird sie aber schon wieder dafür l. 9, 6; Einem die Kolbe (s. d. 19) vder: ihn mit Kolben l. 2) intr, (haben):
a) Läuse haben: Leute, die hinter den Ohren l. [Lausekerl]. Stiling 1, 66.
b) filzig sein, s. lausig und Lauser.
c) lässig, träge sein, s. laufig 2. Adelung und Campe.
Zsstzg. z. B. Áb-: Bis jetzt sind eig. nur unsere Süßwasserfische mit Rücksicht auf dieselben [die Schmarotzer, Fischläuse] gehörig abgelaust worden. Vogt Oc. 1, 290; [Schmarotzer], die man von ihrem Rücken ablauste. 2, 96 etc.; Dgl. neu ausgeflogenen Gästen das Jhrige a. Simplicissimus 1, 575. Ver-, intr. (sein): voller Läuse werden, von Läusen wimmeln: Wird Kopf und Latz verl. Shaksp. 8, 306, auch übertr.: laufig werden.