launig
Lāūnig, a.:
1) in Zsstzg.: die und die Laune oder Gemüthsstimmung habend (zumeist dauernd) oder aus solcher hervorgehend, vgl. gelaunt (launen 3) und in tadelndem Sinn „launisch“: Die bitter-l–e Stelle: „ich will meine Waffenstücke in Küchengeräthe verwandeln.“ 7, 369; Sich gegen den klaren Wortsinn eigen-l. [vgl. eigensinnig] zu sträuben. gR. 199 etc.; Ein frohlauniges Mädchen. Sh. 1, 391 etc.; Mit einer sanften, gut-l–en und gefälligen Gemüthsart. 19, 231; Einer der witzigsten und gut-l–sten Sterblichen. 22, 59; Jst der Tadel mit gut-l–em Scherz umwickelt. HB. 1, 180: Ihren gut-l–en, freundlichen Brief. Merck 2, 92; So viel Gut-L–keit und Anmuth. 23, 127 etc.; Miss-l. und stöckisch. 12, 115; Sie war unruhig, miß-l. 17, 216; Den miß-l–en Sorgentumult. H. 1, 334 etc.; Wer erfuhr mehr .. rasch-l–en Wandel des Tags? 2, 253 etc.; Einen übel-l–en Brummer. 8, 74; Der Brief hatte ihn übel-l. gestimmt. R. 6, 93; Krank und übel-l. N. 6, 33; Ein übel-l–er, kleiner | boshafter Kobold. 20, 37; 33, 380; Weil seine Übel-l–keit ein Weib nur quälen würde. Ad. 246 etc., s. un-l. (2a); Sein wein-l–es Schelten. Kl. 2, 25 etc.; Soll ich sagen: wetter-l.? | Nein, ich sage nur: Poet. 1, 401 etc. — 2) auch ohne Zusatz (s. Laune 2):
a) von guter, froher, heitrer Laune, die Scherz und Frohsinn liebt und auch dem Unangenehmen die scherzhafte Seite abzugewinnen weiß (vgl. 3): Er schilderte seine Unfälle in der l–sten Weise; Aurelie fand für ihre l–en Unternehmungen einen Theilnehmer, für launische [s. d. und b] Stimmungen aber einen gefürchteten Meister in ihm. Nov. 1, 17; Die Art, wie er es ausdrückte, war l. und pikant. 20, 102; 16, 221; Sandrart lachte, pfiffig in sich hinein. Wenn man von seinem Gelde sprach, wurde er immer l. aus einer Art von Schabernack; heute fiel er aber bald wieder in seinen grimmigen Ton zurück. R. 7, 150; Alles in dem schnurrigsten l–sten Tone. 7, 35; L. | kann manchmal wohl die Heiterkeit mich machen, | doch witzig bin ich nicht. Corr. 67 etc. Als Ggstz.: Un-l. 3, 3, 15 = übel-, miß-l. (s. 1) etc. —
b) von übler oder wunderlich wechselnder Laune; von Launen abhängig etc. — wofür jetzt gw. zur Unterscheidung von a und 3 launisch (s. d. 2a und b) und launenhaft gilt: Ein l. wunderliches Mädchen. 18, 329; Entfernt er sich mit Unwillen, verbannt sich launicht von heitern Gastmälern etc. 32, 118; Hielt . . Beide .. | nur für l. und unhöflich. Cid 57; Der Herzog, von Natur l. und durch seine Schicksale verbittert, fühlte sich gekränkt. DGsch. 451; Die l–e [wunderliche] Unordnung eines Hagestolzen. Kl. 1, 306; Ein etwas seltsamer und l–er junger Mann. lai 12, 46); Anstatt daß andre Leute bös und launigt werden. 2, 38; 113 (vgl. Launer); 123; L–er als alle übrigen Bäume, fehlt sie oft ganzen Gebirgen. Th. 260; Das Volk ist ein gar l–es, grillenhaftes Thier. 8, 247. — 3) Launigt ist ein Mensch oder sein Vortrag, wenn er willkürlich und zweckmäßig die Gemüthsstimmung anzunehmen vermag, welche man Laune (s. d. 3, vgl. humoristisch und 2a) nennt; launisch, wer der Gemüthsstimmung, die man L. nennt, unwillkürlich unterworfen ist. Von der Gleichmüthigkeit unterscheidet sich die launische Sinnesart (vermuthlich hat sie anfänglich lunatisch geheißen), welche eine Disposition zu Anwandlungen eines Subjekts zur Freude oder Traurigkeit ist, von denen sich dieses selbst keinen Grund angeben kann und die vornehmlich den Hypochondristen anhängt. Sie ist von dem launigten Talent eines Buttler oder Sterne ganz unterschieden, welches durch die absichtlich verkehrte Stellung, in die der witzige Kopf die Ggstde setzt (gleichsam sie auf den Kopf stellt) mit schalkhafter Einfalt dem Zuhörer oder Leser das Vergnügen macht, sie selbst zurecht zu stellen. Anthr. 176; Die l–en Schriftsteller. 39, 309; GrR. 202; Der Geist Kaprie. . . Mit seinem l–en Charakter, mit der Munterkeit und dem naīven Ton der Erzählung, mit den Lächerlichen oder Drolligen etc. 15, IV etc., s. laun(en)haft.
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