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Lauer
I. Lāūer, m., –s; 0:
Tresterwein, auch verächtl. Bez. eines geistlosen, schwachen Weins (od. Getränks): Die ausgepreßten Beeren, Trester, übergießt man wohl mit etwas Wasser und presst sie nochmals, wodurch eine Art Nachwein, L., gewonnen wird. Karmarsch 3, 613; Welt giebt ihren Hochzeitgästen erstlich gerne guten Wein | und schenkt ihnen sauern L., wenn sie schon bethört sind, ein. Logau (L. 5, 329); Mit L. getränkt. V. H. 2, 57; 138 etc. So auch: Apfel-, Obst-L., aus dem Rückstande von Apfel-, Obstwein.
Anm. Aus lat. lora, ahd. lürâ, mhd. lûre (f.), auch: Den Most fassen und den Wein trinken, aus den Trebern mag er „Leyren“ machen für das Gesinde. Garzoni 589a; Es sei .. wie mit einem abgestandenen Wein; solange man ihn schüttle und rüttle, scheine es wohl, er habe noch etwas Geist; wenn man ihn aber um ein paar Stunden wieder stehen lasse, so sei er hinwieder die alte, abgestandene Lüren. Pestalozzi 4, 399, was nach Stalder auch den Abgang bei Schmelzung der frischen Butter bez., die „Drusen“ (s. d. 5). S. Schm. 2, 488 und bei Adelung: Lorke, Lurke: ein schwaches, schlechtes Gesöff.