Lauben
III. Lāūben (s. LaubII):
1) tr.: Laub abstreifen; (dürres) Laub sammeln, s. und — 2) intr. (haben) und häufiger refl.: Laub bekommen, gw. sich be-l. — 3) refl.: sich zur Laube (s. d.) wölben: Indeß zum Wald sich Farrenkräuter l. 1, 374.
Zsstzg. vgl. die von blatten und blättern, z. B.: Ab-: sowohl = abblatten, z. B.: Das A. des Weinstocks (pampinare). V. Ländl. 1, 87 etc., als auch = entblättern (wofür häufiger ent-l.): Der Winter hat mit kalter Hand | die Pappel abgelaubt. B. 13a etc. und übertr.: Von dem verblühenden Boden abgelaubter Freudentage. IP. 10, 189; Sie finden mich ganz allein hier als Stock und Stamm, der wohl wieder Früchte tragen mag, doch aber jetzt abgelaubt ist. Tieck N. 3, 166. — Āūs-, tr.: mit grünem Laub ausschmücken, eig. und übertr.: Die Phantasie verhing mit den Blüthen, die seinen Kopf auslaubten, die Eingänge des äußern Lichts. IP. 1, 183; Einen Gang, den grünes Moos auslaubte. 22, 116; 7, 244 etc. — Be-, tr.:
1) mit Laub bekleiden oder bedecken und refl. (eig. und übertr.): Der so viele alte Bäume sich wieder b. sah. 18, 205; Es belaubte sich um sie her mit neuen Hoffnungen und neuen Wünschen. 11, 253; So sinkt vom Baume nieder | das Blatt, das ihn belaubte. Pet. 23; Dessen Haupt | Lorber um und um belaubt. 35; Die einander umarmenden Erlenbäume, die das Ende des umgekrümmten Sees zuhüllten und belaubten [3]. 2, 77; Belaub | Äste, kahl gestrüpft von Ungewittern! Mak. 2, 131 etc.; Den Kohlenmeiler b., ihn mit Laub, Erde und Kohlenstaub bedecken, — nam. oft im Partic. (vgl. laubig): Belaubte Kränze. 50; Die grüne Nacht belaubter Bäume. 96; Seines Kinnes Wald ist dünn belaubt. Mak. 1, 49; Ein Thal .., vom Herbste stets begabt, vom Frühling stets belaubt. 12, 227 etc. und in Zsstzg. z. B. Dicht- 35b), düster- merayer Or. 1, 157), grau- Gsch. 427), grün- belaubt; Unter einem goldbezweigten und silberbelaubten Ölbaum. Chr. 2, 165; Auf dem goldbelaubten Fries. 11, 165 etc. — Dazu: Um des Baumes Belaubungen. Arat. 179. —
2) (Gärtn.) statt ab-l., blatten: Den Wein, Hopfen b. — Eīn- [2 und 3], tr.: laubend einschließen: Des tausendzweigigen dicht eingelaubten Lebensbaumes. 3, 99; Nach der eingelaubten Nische. H. 253. — Ent-, tr.: Ggstz. von be-l., des Laubes entkleiden (s. ab-l.), eig. und übertr.: Hier hat der Ernst des Lebens ihn erfasst | und seiner Kindheit üpp’ges Reis entlaubt. 4, 115; Der entlaubte Garten. 25, 188; Wo ungestörter Frost das öde Thal entlaubt. 45; Der Herbst entlaubte schon den bunten Hain. 1, 102; Hier steh’ ich, ein entlaubter Stamm. 380b etc.; Im Aufzug einer Gramentlaubten [durch den Gram ihres Laubs oder Schmucks Beraubten]. Nal 137; Des Waldes Entlauber [der Sturm]. — Er-, intr. (sein): ergrünen, s. Zsstzg. von II. — Herāūs-, intr. (sein): belaubt entsprossen: Daß dieser Ehrenkranz der neuern Kunst [Mozart’s Don Juan] aus Ihren Versen [dem Operntext] herauslaubte. Am. 472. — Über-, tr.: mit Laub überkleiden, s. auch [3]: Weben ein goldnes Netz, uns hold zu ü. Phil. 131; Ein Kindergrab und einen Regenbogen von Blumen, der es umblühte und überlaubte. 2, 183; Im Körbchen .. | ruht sein Geschenk, von Blättern überlaubt. Ros. 121 etc. — Um-, tr.: rings mit Laub umgeben, umkränzen, eig. und übertr.: Was jedes Leben, jedes Alter | mit immergrüner Lust umlaubt. 330; Die Myrte .., die deine Schläf’ umlaubt. Arr. 94; Die Stirn, die Epheu grün umlaubt. Garb. 127; Frischlich angefeuchtet, steht der Fels umlaubt. 6, 79; 12, 135; 31, 205; Als Bräut’gam hat ihr der Morgen mit Rosen die Stirn’ umlaubt. Ritt. 125; 30; Mit rothen Federn hatt’ er des Rosses Stirn’ umlaubt. 55; 15, 49; Als hätte Ros’ und Lorber dich umlaubt. 16, 172; Dornumlaubt. 174; In des Baumes grünumlaubten Zweigen. 3, 410; 1, 356; Die umlaubte Säule. Böhm. 251; Mit Siegespalmen umlaubt. M. 1, 142; Vom Mai umlaubt. 6, 221; Wie kann ich dir es danken, | daß du mich so reich umlaubt. 1, 213; 224a; Gesproß u–der Bäume. Od. 19, 520; Mosch. 3, 9; In des Ahorns dunkler Umlaubung. 5, 12; Das leicht umlaubte Fenster. 18, 277 etc.
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