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läppisch
Lä́ppiſch, a.: 1) zuw.: übermäßig weichlich, ohne
Kern und Kraft (ſ. Labbe, Anm.), z. B.: Endlich hat
Gleim diesmal ſeine l–e Weichlichk. überwunden. Danzel 337;
Alles Dies hat der gelinde l–e Winter vereitelt. Zelter 1,
216, vgl.: Ihre Nahrungsweiſe iſt nicht ſo lipperläpſch
wie die unſrige. Monatbl. 1, 439a ꝛc. 2) (vgl. 1) wie
ein Lapp oder dem Weſen eines ſolchen gemäß, von
kindiſch unreifem Verſtand zeugend, albern und abge-
ſchmackt: Es wäre lächerlich, oder mehr als lächerlich, l.
Engel 8, 281; Kindergeſchichten und l–e Sprüchelchen. For-
ſter Br. 1, 7; Täppiſch, faſt l. G. 12, 27; 2, 203; Artet
das Gefühl des Schönen aus, wenn das Edle dabei gänzlich
mangelt und man nennt es l. Kant SchE. 16; Anakreontiſche
Gedichte ſind gemeiniglich ſehr nahe beim L–en. 19; 40; 80;
Das L–e oder mit einem höflicheren Ausdruck das Leichtſin-
nige: wichtige Dinge werden als Spaß behandelt und Klei-
nigkeiten dienen zur ernſthafteſten Beſchäftigung. 90; Luther
1, 156a; L–er Einwurf! Sch. 204a; Geplapper eines l–en
Mädchens. W. 13, 106; L–es Märchen. 18, 109; 23, 271;
Bejahrte Leute mit ſo l–en Fragſtücken, wie man ſie etwa an
ein Kind von drei Jahren thun könnte, unterhalten. 22, 340.
Anm. Dazu: Geläpſche [l–es Zeug] für Witz halten.
Jahn M. XVII. Daß ’m die Köhler nicht geleppiſcht
hätten, ſ. H. 8, 518 ().