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Laken
Lāken, n. (m.), –s; uv.; -:
ein sich in die Länge dehnendes Tuch (vgl. Wand II), von Wolle, nam. aber von Flachs (Leinen), z. B. Schiff. = Segel: Den Wind flach vor den L. haben; Eine Salve durch die L.! Freiligrath 1, 80 etc., ferner z. B.: Hole dir einen der L. [Todtenhemden]. G. 1, 183; 184; Gespenster | mit hinschleppend weißen L. Heine Rom. 108; Wenn Cäsar uns die Sonne mit einem L. zudecken kann. Tieck Cymb. 3, 1; Bald als L. und als Bühren | sollst du mir das Brautbett zieren. V. 2, 55; 53; 4; 1, 171; Im Nachtgewand .. fährt Jene aus den [Bett-] Lacken. W. 20, 111 etc.
Anm. Ahd. lahhan, mhd. lachen, so noch im ältern Nhd., z. B.: Auf einem Lederlachen. Büchsenmeisterei 11 etc., bes. aber noch in der Zsstzg. Leilach, bei Alberus und z. B. Fischart Garg. 51a Leinlach, mhd. linlachen od. lîlachen, ahd. lilahhan (s. Leiche, Anm.), z. B.: Ihr Lailach ist der blutige Klei. Freiligrath SW. 3, 103; Fischart B. 182b; Ich zog den Todten aus und ließ ihm Nichts als ein Leinentuch .. Nimm auch das Leilach. Gryphius Fr. 262; Schweinichen 3, 252; VWeber 2, 437; Zinkgräf 1, 231; Tischlache und Lylache. Gotthelf G. 347; Ein gutes Lailich | einen Sarg. Heine Rom. 37; Der Nebel, der das Schlachtfeld bedeckt, | als wie ein weißes Lailich. 25; Bettgewand, Leilacher und Decken. Schaidenreißer 12a; Im Bett und Leilachern. 55b; Etliche Leylachen zu Segeln. 21b; Nach einem guten Bett und reinen Leylachen. Weidner 90 etc., vgl.: Die Leiltücher von dem allerbesten Leinwand. Garzoni 682b etc.
Zsstzg. z. B.: Bāde-: Badetuch.
Bétt-: Bett-Tuch, Lei-L., das über den Unterbetten liegt.
Hálb-: Art Leinwand, wozu der Aufzug von Hanf, der Einschlag von Flachs ist.
Hémden-: zu Hemden, Leinwand, s. Wollen-L.
Kápp-: Bez. der Primage, d. h. des Geldes, das der Kapitän eines Kauffahrteischiffs noch über die Fracht empfängt, ursprünglich ein freiwilliges Geschenk (eig. zur Anschaffung von Tuch zur Kappe, vgl. engl. hatmoney, d. i. Hut-Geld, wie Bier-, Nadelgeld etc.), dann allmählich zu rechtl. Gebrauch geworden.
Lēīn-: s. [Anm.] und vgl. Wollen-L.
Sāāt-: das leinene Säetuch, worin der Sämann den zu säenden Samen vor sich trägt.
Tísch-: Tischtuch, bei Mahlzeiten über den Tisch gedeckt.
Wóll(en)-: ganz oder theilweis (s. Brem. Wörterb. 3, 6) aus Wolle gewebt: So viele Ellen Hemde- und Wollen-L. Möser Ph. 1, 91; Halbwollen und halblinnene Zeuge unter dem Namen von Woll-L. im Hause verfertigt. Osn. 1, 105, vgl. Beiderwand u. ä. m.