Faksimile 0013 | Seite 11
Faksimile 0013 | Seite 11
Faksimile 0013 | Seite 11
Faksimile 0013 | Seite 11
Faksimile 0013 | Seite 11
Lager
Lāger, n., –s; uv. (Läger); –chen, lein; -:
der Ort des Liegens, Ruhens, Rastens, zuw. auch das Liegen selbst und etwas zu Boden Gesunknes und dort Liegendes, Gelagertes etc., nam.:
1) der Ort, wo man sich zur Ruhe, zum Schlafen hinlegt:
a) von Pers., vgl. Bett: Ein L. auf bloßer Erde, auf Streu; Ein hartes, weiches L.; Daß er sich schlafen legte auf sein L. 2. Sam. 11, 13; Ich schwemme mein Bette . . . und netze mit meinen Thränen mein L. Ps. 6, 7; Alles L., darauf er lieget. 3. Mos. 15, 4; Du bist auf deines Vaters L. [zu seinem 2* Weibe] gestiegen. 1, 49, 4 etc.; Ruhe nur so fort | auf dem L. dort. G. 1, 189; In meinem weichen L–chen. Goltz 1, 68; Kein Veilchenbett im Paradies | geht diesem L. vor. Hölty 105; Als die Jünglinge vom bemoosten L. | auf sich richteten. Platen 4, 282; Er wälzt sich glühend auf dem L. Sch. 71a; Das letzte L., Sterbe-L. Oft, nam. früher = Kranken-L., Krankheit, bei der man bettlägrig ist, z. B.: Komm’ ich vom L. auf. L. 1, 16; Zum L. bin ich noch nie gekommen. Rabner Br. LXVI; Ob Jene, die da liegt, des L–s sterben soll. Rachel 1, 88; Nach langem L. gestorben. Schweinichen 3, 184; Kam des Lägers auf. Weidner 273 etc.
b) von Thieren: Dem Hund, den Pferden ein L. im Stall zurecht machen; Das Kuh-L. auf dem Felde; Die zahmen Thiere lagen in ihren Ställen, die wilden sicherlich in ihren L–n. Goltz 1, 76, so nam. auch weidm. von Thieren, die sich niederlegen, z. B.: Das Schwein hat ein L. und kein Bette (s. d. 2a). Döbel 1, 25a; Kluft, dar- ein die Bärin sich ein L. von Moos und Laub zusammenbringet. 33a; Der Luchs hat ein L. 34b; Der Wolf hat einen Bau oder ein L. 36b; Um Klotzen wie den Hasen im L. anzugreifen. L. 13, 225 etc., so: Bären-, Biber-, Dachs-, Eichhorn-, Feldhühner- (s. c), Fuchs-, Hamster-, Hasen-, Hunde-, Jgel-, Iltis-, Kaninchen-, Luchs-, Marder-, Mäuse-, Otter-, Ratzen-, Wiesel-, Wolfs-L. etc.
c) Ein L. Feldhühner (s. b und vgl. 6), die zusammengelagerten.
2) der einem Zuge, Heere (s. d.), nam. einem Kriegsheere zum Rasten dienende und dazu eingerichtete Ort, mit Einschluß der dazu gehörigen Zelte etc., oft auch der darin gelagerten Truppen (s. 6 etc.), vgl.: Die ur- alten Teutschen, ehe sie Städte und Festungen gehabt, haben ihren Sitz und Bleibungsort ihr L. genannt. Der jedesmalige König oder die Fürsten hatten ihr Hof-L.; die Hausväter mit den Ihrigen hatten ihr Haus-L.; ingesammt, wo man sich niederließ war das Ab-L.; gings zur Hochzeit, so war es das Bei-L.; mußte man wach und versammelt sein, war es das Feld-L.; da die ganze Heeresmacht sich aufhielt, war das Heer-L. etc. Schottel 254, s. auch Ab-L. Ein L. abstecken; aufschlagen; befestigen; verschanzen; abbrechen; Aus dem L. rücken; Wie ihr trompetet, so sollen die L. aufbrechen, die gegen Morgen liegen. 4. Mos. 10, 5; Feuer verzehrete die äußersten L. 11, 1; Von heute an die Republik!— | zwei Läger [sich feindlich entgegenstehnde und einander bekämpfende Parteien], nur auf Erden: | die Freien mit dem kühnen Blick, | die Sklaven. Freiligrath Pol. 1, 43; Wie er .seine Läger .. vortrefflich wählt. Heinse Hild. 1, 337; In Lägern, unter rauhen Kriegern. Klinger Giaf. 306; Sich in die französischen Läger gewagt, um sie auszukundschaften. Niebuhr Schr. 1, 10; Wallensteins L. Sch. Wallenst. 1, 1; Ich sollte .. in die hohlen Läger Menschen sammeln. | Jch that’s, die Trommel ward gerührt. 2, 117, was der Her- ausg. nicht nöthig gehabt hätte, in die allerdings gewöhnlichere Form der Mz. ohne Uml. zu ändern (Sch. 380b), wie denn bei Altern selbst die Ez. Läger gw. ist, z. B. Berlichingen 247; Zinkgräf 1, 121; 289 u. o.
a) Türkisches L., nach der Ahnlichkeit auch eine Venusmuschel, Venus castrensis und eine Walzenschnecke, Voluta porphyria. 3) (s. 2) der Ort, wo ein Hirt (Nomade) mit seiner Herde weidend rastet oder lagert, z. B.: Jakob .. machte sein L. vor der Stadt. 1. Mos. 33, 18 etc., nam. schwzr.: Das Läger, abgetheilter Bezirk einer Alpweide, den man z. B. zu 3 oder 4 Wochen wechselt, wenn das Gras auf demselben vom Vieh abgeweidet ist. Stalder; Die Hirten bewegen sich auf die höchste Stufe der Alp in 4 „Staffeln“ oder „Lägern“ hinauf. Kohl A. 1, 222; Frommann 6, 401 etc. Bei Schm. als masc.: Der Leger, das Geleger, auf den Alpen, Weideplatz, gw. mit einem oder mehrern Ställen und Hütten versehen . . . Die Niederleger, die sich auf den niedern Gebirgshängen befinden, werden gw. im Juni beweidet. Im Juli wird das Vieh .. auf die Hochleger getrieben etc. 4) der Ort, die Vorrichtung, wo Ggstde liegen, aufbewahrt liegen, ruhen, z. B.:
a) Das L. eines Steins, Grenzsteins.
b) L. im Keller für die Fässer, worauf sie festliegen (Keller-L.); Viel Wein, Bier auf dem L. haben; Bier aufs L. brauen, um es hinzulegen und ablagern (s. d., vgl. Lagerbier) zu lassen. Auch das auf dem L. liegende Getränk (vgl. 6 etc.): Ein großes L. von Weinen, Wein-, Bier- L. haben etc., versch. 6b.
c) der Ort für einen bedeutenden Waarenvorrath zum Verkauf, oft mit Einschluß der Waaren (vgl. 6 etc.): Die Miethe fürs L., Waaren-L.; Große Vorräthe auf dem L., ein großes, reichhaltiges, wohlassortiertes L. haben; Waaren-L., Ellenwaaren-, Galanterie(waaren)-, Glas(waaren)-, Kurzwaaren-, Material(waaren)-, Spielwaaren-L. etc.; Bücher-L. und zwar Verlags- und Sortiments-L.; Cigarren-, Tabacks-, Leder-, Möbel-, Spiegel-, Tuch-, Uhren-L. u. s. f., vgl. die entsprechenden Zsstzg. von Laden, Niederlage, Magazin, Gewölbe etc.
d) Artill.: Das L. des Mörsers etc., der untre runde Theil, worin die Ladung liegt; Ggstz. Flug (s. d. 4).
e) Bauk.: das Holz, die Balken etc., worauf der Fußboden gelegt wird.
f) Bergb.: im Fahrschacht Hölzer, worauf die Bühne zu einer Fahrt angelegt wird, im Kunstschacht eine Unterlage, worauf die einzelnen Sätze befestigt werden etc.
g) Botan.: Manchmal sind sie [die Samen der Staubpilze] durch eine vertrocknete Gallertmasse verbunden, welche Stock, L., Unterlage heißt. Oken 3, 47.
h) Maschin.: L., Zapfen-L., der Theil, worauf der Zapfen einer Welle liegt. Ahnlich: Hals-L., worin eine Spindel läuft. Karmarsch 1, 827; 2, 687 etc.; In dem Schlitze des Gestells auf und ab beweglich. .. Zur Unterstützung des Schlitz- L–s. 3, 148 u. ä. m.
i) Strumpfwirk.: das hölzerne Gestell des Strumpfwirkstuhls u. ä. m. 5) zuw. das Liegen, z. B. (veralt.): Der Bärmutter Läger [Lage] zw. dem After und der Blasen. Zinkgräf 1, 223. So nach Adelung: die Stellung des Fechtenden (s. Lage 5); ferner:
a) Landwirthsch.: Das Getreide geht zu L., lagert sich, legt sich zu Boden, z. B. auf zu geilem Boden oder durch Platzregen.
b) Das Vieh kommt zu L., bleibt im Morast stecken. 6) zuw. etwas Liegendes (s. 1c; 2; 4b u. c), nam.:
a) Bienenz.: liegende Bienenkörbe im Ggstz. der stehenden oder Ständer.
b) eine aus einer Flüssigkeit zu Boden gesunkne Schicht, gw. Bodensatz, vgl. Mutter: Der Wein riecht, schmeckt nach dem L.; Franzwein auf ein L. von Ungarwein füllen; Bier auf dem L. [der Hefe] stehen lassen; Wein-, Bier-L. [Hefe], versch. 4b.
c) Bergb., Geolog. (vgl. b): Befinden sich Erze zw. den Schichten des Flözgebirges oder den Schiefern des krystallinischen Grundgebirges, so daß ihre Lage und Ausdehnung nach denjenigen der Schichten oder Schiefer bestimmt wird, so heißt man ein solches Erzvorkommen ein L. etc. Oken 1, 838; Burmeiser Gsch. 131. Auch verallgemeinert (s. 4c): der Ort, wo Vorräthe nutzbarer Fossilien etc. in Schichten liegen und die Vorräthe selbst: In Gegenden, wo es an Kalk-L–n gebricht. G. 4, 206; Die reinen Quarz-L. Humboldt K. 1, 278; Einzelne, bestimmt begrenzte Gebirgsmassen, Gebirgs-L. . . und von diesen Gebirgs-L–n wieder einzelne Theile oder Massen, welche den eigentlichen Stoff zum Bergbau bilden. Man nennt sie dieden Gebirgs- L–n untergeordneten Massen. ... Solche untergeordnete Massen, die zw. den Schichten des umschließenden Gebirgs-L–s sich finden, heißen L. Die Gebirgsmasse, welche auf dem L. ruht, heißt das Hangende des L–s; die Gebirgsmasse aber, worauf das L. ruht, das Liegende des L–s [s. Über-L.]. Zeigeh die L. im Allgemeinen eine gleichbleibende Mächtigk., so pflegt man sie tafelförmig [vgl. Flöz I] zu nennen. . . . Sind die L. von krummen Flächen begrenzt und zeigt sich nam. nach der Erdoberfläche zu die Konkavität, so heißen sie kesselförmig, welche Gestalt manche Braunkohlen-L. haben. Haben sie gegen ihre Ausdehnung nach der Länge und Tiefe eine bedeutende Mächtigkeit, so nennt man sie stockförmige L. oder Stöcke, wohin z. B. manche Gips-L., das Erz-L. im Rammelsberge . .. gehört; wenn sie endlich zu größeren Gebirgsmassen sich ausdehnen, stückgebirgsförmige L., wohin .. das Eisenerz-L. des Tabergs in Schweden gehört. Karmarsch 1, 163; Klüfte der Gesteins-L. .. h.ü.ēȫíeíei. ~ē„ō-fēīsê va– ee. 512; Torf-L. etc., nach den versch. Fossilien.
Anm. Über Läger in Ez. und Mz. s. 1a und nam. 2.
Zsstzg. s. [1b; 4c und 6c] und danach analog unzählige; ferner z. B.: Áb-: (veralt.)
1) s. [3].
2) Der Meierhof, worauf der Körper des heil. Alexanders ein A. hatte, als er nach Wildeshausen gebracht wurde. Möser Osn. 1, 308, wo er unterwegs abgesetzt wurde.
3) die Einkehr des Fürsten bei Unterthanen, in Klöstern etc. und das Atzungsrecht daselbst, z. B.: Wir wollen .. das Kloster .. mit den 14tägigen Hasenjäger-A–n, so wir von Alters hero im Kloster gehabt, hinfüro verschonen und uns derselbigen hiemit begeben haben, jedoch vorbehältlich unsers Herbst-A–s im Kloster Dobbertin und des alten Jäger-A–s, so wir auf des Klosters Bauersleute von unsern Voreltern erblich hergebracht, wie wir denn auch die alten wohlhergebrachten A. in beiden Klöstern . .. uns fürbehalten. Erbvergl. Beil. 4 (von 1572) u. o.; dafür auch Lager, s. Frisch 1, 565a. Āūf- [4]: worauf Etwas liegt: So erhielt man das vordre A. für den Pfeil. Rüstow gK. 21; Feste A. der Spieße. 44, vergl. Auflage 6 und 9. Āūs-: (veralt.) das Lager oder Liegen, Schlafen außerm Hause: Das Auslaufen und nächtliche A. Olearius Reis. 49a. Bāūern- [2]: armseliges Lager. Fischart B. 37b. Bēī-: s. [3] das Beiliegen (s. d. und Beiliegerin): Sein B. mit der schönen Hipparchia in der .. Stoa öffentlich vollziehen. W. 3, 278; gw. Hochzeit fürstlicher Personen: Die russische Kaiserin . .. zur Gefährtin meines Lebens . .. Auf ein so hohes B. G. 14, 166; An dem B. der Herzogin Maria mit Erzherzog Maximilian. JvMüller 24, 229 etc.; Die Euch angetraute, durch öffentliches Schein-B. [durch den stellvertretenden Gesandten] verbundene Gattin. Th. König Luth. 1, 89 etc. Bīēr-:
1) [4b].
2) [6b]. Dórnen-: s. Rosen-L. Eīn-:
1) Das ehemals üblich gewesene .. Einreiten, Leisten, Leistmahnung, E., Obstagium . ., da Einer versprechen müssen, sich an einen gewissen Ort zu stellen und allda öffentliche Gesellschaft zu halten, solang bis der Eingerittene oder Eingelagerte seinem Versprechen gemäß Satisfaktion gegeben. Pistorius Berlich. 86; Daß, wofern ich dir bis dahin nicht gerecht werden könnte, ich mein E. mit zwei Knechten und drei Pferden hier im Rebstock halten will, bis du befriedigt bist. Spindler Jud. 1, 33; Schweinichen 2, 191 u. o.
2) Einquartierung, Quartier: Jch wollt, daß die Einläger eins aufhöreten. 84; Schafft ihn in sein früheres E. Jahn M. 94 etc. Eīnschließungs- [2]: für ein Belggrungsheer. Exercīēr- [2]: zu militärischen Ubungen bezogen. Féld- [2]: Heeres-L.: Ein Kind träumt ich Feldläger, Schlachten. Gleim Philot.; Sch. 322a etc. Físch- [1b]: Ort, wo sich viele Fische aufhalten. Frīēdens- [2]: für Truppen in Friedenszeiten, s. Erercier-, Lust-L. Füll- [4b]: für die aus dem Gärbottig zu füllenden Bierfässer. Ge-: veralt. statt Lager, z. B. [3]; ferner [1a]: Hub er seinen Kopf aus dem Geläger auf. Schaidenreißer 61b etc.; [1b] Die Hasen .. in ihrem Geläger. HSachs G. 2, 112; ferner [2]: Hier dieshalb des Wassers | schlug man das Geleger an. Uhland V. 458 und noch alterthüml.: Im Schiffs-G. B. 142a. Háls- [4h]. Hāūpt-: ein hauptsächliches Lager, nam. [2]: Hauptquartier, wo der Feldherr sich befindet. Hêêres- [2]. Hōch- [3]. Hōf-: s. [2] der Aufenthalt eines Fürsten mit seinem Hofstaat: Sein H. wo halten; Das H. mit dem Feld-L. zu vertauschen. Pz 3, 157; Nach Pella an sein H. zu kommen. W. 13, 213. Jāgd-: Jäger- ablager. In-: Ein-L. Kált-: kaltes Lager, d. i. die Zeit, wenn in den Salzkotten nicht gesotten wird. Kéller- [4b]. Kránken- [1a]: der Ort des Krankliegens und das Krankliegen. Krīēgs- [2]: vergl. Friedens-L. Lēīchen-:
1) Sterbelager.
2) Begräbnisplatz, Kirchhof. Sch. 1b. Lúst- [2]: ein zur Begehung einer Lustbark., eines Festes, nam. eines soldatischen, angestelltes Lager, s. Friedens-L., auch übertr.: In jenen Zeiten und Ländern, wo die Erde noch ein leichtes L. der Dichtkunst war. IP. Mársch- [2]: für Truppen auf dem Marsch. Nácht-: das Übernachten und der Ort desselben (Nacht-Quartier, -Herberge) sowohl für Truppen als für einzelne Pers. Nīēder- [3]. Observatiōns- [2]: für ein Observationsheer, das bei einer Belagrung den Entsatz verhindern soll. Páß- [2]: dem Feind den Durchgang durch einen Paß zu wehren. Pósten- [2[: das eigentliche Kriegs-L. Rást- [1; 2]: Lager zum Rasten, Ruhe-L. Rǟūber- [2]. Rōsen- [1a]: ein Lager von Rosen (s. d.): Sie legt sich neben ihn | aufs R. hin. W. 10, 21; Zum R. Aurorens [Osten]. 26, 293, oft als weiches, wollüstiges Lager und übertr. wie der Ggstz. Dornen-L., vergl. Schwanen-L. etc. Rūhe-: Rast-L. Schíffs- [2]: namentl. bei den Alten ein Lager als Schutz der Schiffe in feindlichem Lande, See-L., s. Ge-L. Schlítz- [4h]. Schmérzens- [1a]: Lager, auf dem liegend man Schmerzen erduldet, vgl. Kranken-, Dornen-L. etc. Schwānen- [1a]: weiches Lager auf Schwanenflaum, vgl. Rosen-L.: Dem der harte Grund ein Schw. ist. W. 3, 167; 10, 59. Sēē-: Schiffs-L. Sómmer-: ein Lager im Sommer, z. B. [1; 3], nam. aber [2], s. Winter-L. Sortiménts- [4c]. Stánd- [2]: ein stehendes, für längre Zeit dauerndes Lager im Ggstz. zum Marsch-L., vgl. Tag-L. Stérb(e)- [1a]: Sterbebett, letztes Lager: Haben auch auf ihrem Sterbe-L. Nichts mitgenommen. Hebel 3, 421. Stíll- [2]: Stand-L. Strēū-, Strōh- [1a und b]. Tāg-: Stand- L., im Ggstz. zum kurzdauernden Nacht-L.: Lag der .. Räuberhauptmann .. im T. Talvj 2, 257, nach dem Serb., vgl. ngr. [o]„μéρ- das Lager (v. öö~ τνμéρα~). Thāles-: ein Thal als Lagerplatz: Th., Bergesschanze. Platen 2, 17. Tōdten-: Leichen-L. 1 und 2. Über-: ein sich über Etwas hin dehnendes Lager, nam. im Bergb. [6c]: Die Schicht ... Ihr Liegendes (Unter-L.) . . . Ihr Hangendes (Ü.). Burmeister gB. 1, 293. Unter-: ein unter Etwas liegendes, ihm als Stütze dienendes Lager (vgl. Auf-L.), s. Uber-L.; ferner z. B. (Mühlenb.) = Tragebank; (Bauk.) vierkantige Hölzer, worin die Säulen eines Kastens etc. eingezapft sind; ein Klotz oder Balken, worauf lange Balken ruhn, auch Unterläger. Ūr-: bei Schottel s. [2] als etymolog. Deutung für Orlog (s. d.). Verlāgs- [4c]. Versámmlungs- [2]: wohin man ein Truppenkorps zusammenzieht; Wieder-V. etc. Vōr-: der vordre Theil des Lagers, nam. [2], vergl. Vorstadt etc. Wīder-: s. Widerlage 1: Gesetzt man legte den Schnitt vom Hacken her durch die zweite Zehe, so würde das Hackenbein das W. hinten bilden etc. Burmeister gB. 2, 321; Zunft und Innung, welche die stärksten W. gewesen sind des deutschen Bauern- und Bürgerthums. From- mann 6, 307; Bogen .., deren jeder etwa 50“ Höhe vom W. hat. Zelter 1, 410 etc. Wínter-: ein Lager für den Winter, z. B. [1b]: Das W. des Bären etc., nam. [2] zum Uberwintern für Truppen, Ggstz. Sommer- L. Zápfen- [4h] u. ä. m.