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kühl
Kühl, a.:
mehr kalt als warm, vrsch.: lau, die Mitte zw. kalt u. warm haltend etc.: Es ist heute ziemlich k.; Es weht ein k–er Wind; Eine k–e Blonde (s. Blond 2); Im k–en Keller sitz’ ich hier; In einem k–en Grunde, | da geht ein Mühlenrad; Tretet herein in .. das k–ere Sälchen; | nie scheint Sonne dahin, nie dringet wärmere Sonne | durch die stärkeren Mauern. G. 5, 10; Sah nach dem Angel ruhevoll, | k. bis ans Herz hinan. 1, 149 etc., auch übrtr. (vgl. heiß, kalt etc.) auf Geistiges, die Empfindung etc.: Es schmeckt nicht nach dem k–en [bedächtigen] Mann, sondern nach dem französischen Hypothesenkrämer. Forster Br. 1, 229; Wenn ich selbst vor k–erm Urtheil gestehen mußte etc. Gutzkow R. 2, 266; Mach, es ist dir zu schwül dein Herz im Busen k. | von Liebe. Rückert Rost. 41b; Mitten unter dem feindlichen Kugelregen mit k–er Seele seine Truppen durchreiten. Sch. 964b; Die Zeit kam, die uns k. genug gemacht, alle irdischen Freuden so nichtig .. zu finden. Thümmel 5, 37 etc. und Zsstzg., z. B.: War esabend-k. [s. u.] um mich her. Fouqué 8, 34; Seid Glühwein od. brunnen- k–es Wasser, nur nicht abgestandnes Naß. Börne 3, 213; Das reine, felsen-k–e Wasser. Gutzkow 11, 312; Diese feucht-k–e Tagtäglichkeit. Heine Lut. 1, 41; Marmorschön und marmor-k. Verm. 1, 156; Der Brunn der ist so schatten-k. G. 7, 184; Ein“schattig-k–es Thal; Eine schaurig-k–e Dunkelheit umfing mich. Sch. 742a; Frisch und thau-k. Keller gH. 2, 145; Ihre Haut fühlt sich todt-k. an. Linck Schl. 10 etc. Auch substant.: Das K–e genießen. Platen 7, 37; Im K–en, da, wo es k. ist; Wie ergötz’ ich mich im K–en | dieser schönen Sommernacht. G. 1, 38 etc.; aber auch (s. L. 5, 300): Bei Heiß und K. [in Hitze und Kühle]. Rückert Morg. 1, 134 etc.; Laubdach . .., worunter ein sichtbares K. in grünen Wogen sich wälzet. EKleist 2, 27; Der würzenreichen Lüfte frisches K. Kosegarten Rh. 3, 80; 2, 346; Als er des Morgens heitres K. genoß. Streckfuß Rol. 7, 53 etc. u. Zsstzg.: Zu erwarten das Abend-K. (s. o.). Rückert Mak. 2, 81; Das ist Labewein dem Todesmatten, ist dem Durstzerlechzten Quellen-K. Kosegarten Rh. 1, 53.
Anm. Ahd. chuoli, mhd. kûele, eines Stamms mit „kalt“ (s. d.). Mundartl.: Ein kuhler Wind. Immermann M. 2, 290 etc.; mundartl. Bed., s. Schm.