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Krümme
Krümme, f.; –n: das Krumm-Sein (ſelten
„Krummheit“) und etwas Krummes, eig. und übertr.,
vgl. Wendung, Windung, Krümmung: Aus der K. in
die Beuge (ſ. Biege 2e); Du täuſcheſt ihn | mit allen dei-
nen tauſend K–n nicht. Gleim 6, 39; Ihr reitet in die K.
Göckingk 1, 110; Die K. [wird] gleich | und die Steile ge-
recht. H. 16, 267; Feige K–n des Schlangengangs. 15,
148; Die Altſtadt mehr dem Schmutze und der K. anheim
gefallen. Immermann M. 1, 27; Ob das Glied von K. zur
Ausſtreckung gegangen. L. 6, 477; Wenn die Bleiſchnur oder
Winkeleiſen falſch oder krumm ſollt ſein .., da würde eine
K. die andere machen. Luther SW. 26, 35; Die Hügel eben,
die K–n gerade .. gemacht. Muſäus M. 3, 47; Nicht um
geht die gute K. Rückert Mak. 2, 229; Der Weg der Ord-
nung, ging er auch durch K–n, | er iſt kein Umweg. Sch.
336a; 20b; Die K–n, auf denen ſich unſer .. Herz betreten
läſſt. Thümmel 2, 187; Die ſicher dich um jede K. | dunkler
Labyrinthe führen wird. Tiedge Ep. 1, 272; Erhebe die wech-
ſelnde K. der Schenkel. V. Georg. 3, 192; Ländl. 2, 398;
Alle K–n und Falten ſeines Herzens. W. 5, 125; Dein Herz
iſt rein, dein Wandel ohne K. 20, 47 ꝛc. 2) S. Grim-
men I, 2.
Zſſtzg. z. B.: Berg-K–n [Schluchten] durchſpäht. V.
Od. 17, 128 u. 4, 337 ꝛc.; Durch die wilden kahlen Felſen-
K–n des Apennin. Heinſe A. 1, 138; Meer-K., Bucht;
Folgten .. | durch alle Schlangen-K–n ſeiner Flucht u. ä. m.