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krücken
Krücken: 1) intr. (haben; sein) und refl.:
an Krücken gehn; sich so fortbewegen: Er krückte sich in ein Wirthshaus. Musäus M. 4, 78; Rings krücket ein Trupp frechblickender Bettler. Sonnenberg D. 1, 474 etc. Zsstzg. wie bei hinken etc. 2) tr.:
a) mit einer Krücke (s. d. 2) rühren, an sich ziehn, reinigen etc.: Die Asche aus dem Ofen k. (s. Krücke 2a); Den Kalk k. (s. Krücke 2f); Die Salzpfannen k. (s. Krücke 2l); Einen Fluß, Kanal k. (s. Krücke 2n) etc. und Zsstzg. z. B.: Der Salpeter scheidet sich hierbei als mehlförmiges Pulver aus und wird von Zeit zu Zeit heraus gekrückt. Karmarsch 3, 96; Das Salz, welches man, so wie es sich aus der Flüssigkeit ausscheidet, herauskrückt. Mitscherlich 2, 1, 75; So wird die glühende Masse [Arsenik] in den Schlitz hineingekrückt. 2, 2, 493; Zuerst ausgesalzene Palmkernseife angefertigt und sodann gerührte Kokosseife untergekrückt [mit der Krücke durch Rühren darunter gemischt]. Karmarsch 3, 265 u. ä. m.
b) mit einer Krücke versehn, gw. im Partic. und zwar Wappenk.: Gekrücktes Kreuz, Krückenkreuz; Wiedergekrücktes Kreuz, wenn die Enden der Querbalken wieder Querbalken haben etc. Sonst gw. Zsstzg.: Dem bekrückten Finanzrath. Musäus M. 2, 110 etc., u. übertr.: Besprochner Vorsatz kränkelt, sonder Kraft | schleicht er zur That, bekrückt. Schimper Gd. 224 etc.