Faksimile 1045 | Seite 1037
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Gekröse
II. Ge~krȫſe, n., –s; uv.; -, Gekrös-: mund-
artl. = Krauſe (ſ. d. 3), hochd. gw. aber nur, im
engern wiſſenſchaftl. Sinn: die in der Mitte des Unter-
leibs befindliche, an die Wirbelſäule befeſtigte, die Ge-
därme umhüllende häutige Verdopplung des Bauchfells,
das Darmnetz, Mesenterium; Dick(darm)-G., Mesoco-
lon, der den Dickdarm bekleidende Theil, im Ggſtz zum
Dünn(darm)-G., Meseraeum; Am Magen und am Zwölf-
fingerdarm iſt kein ſolches Aufhänge-G. [ſ. Netz]. Oken 4,
66 ꝛc., und danach verallgemeinert = Eingeweide (eig.
und übertr.) und nam. als Ausdruck der Küche: das
kleine krauſe Gedärm, mit Einſchluß des Magens und
andrer gw. zu einem Gericht bereiteter Theile, z. B.
Gänſe-G. = Gänſeklein (ſ. d.); Wenn die Weiber zu
ſchluchzen anfangen, da rührt ſich’s G. in mir. Alexis H. 2,
1, 104; Gebraten dieſe Kaldaun-G. Droyſen A. 2, 412;
Werft auch . . | ein Gekrös vom Tiger drein! Sch. 572b;
Ich .. erſpähe mir des Feindes [Drachen] Blöße | und ſtoße
tief ihm ins G. | .. den Stahl. 67a; Zerſchnittnes G. des
Werwolfs. V. Ov. 2, 27; Kaldaunen auch und Gekröſ’. Ar.
1, 178; Die Flauſchhaare krollen ſich wie ein Rinds-G.
398; Wenn der Fehler [das Übel, die Krankheit] im G.
ſitzt. W. Merck 259 ꝛc., vgl. Jnſter, Kaldaune, Kuttel ꝛc.
Anm. Mhd. gekrse, krcse, ahd. chrôsi, ſ. Krauſe
3 und Schm. 2, 395.