Faksimile 1031 | Seite 1023
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kreideln kreiden ~ehaft ~enhaft kreidig Kreidling
Krēīd~eln, tr.:
kreiden, mit Kreide bezeichnen etc.: Briefumschlag, der rothgekreidelt und fünffach besiegelt war. Auerbach Gv. 48 etc.
~en, tr.:
kreideln, mit Kreide beschmieren: Die Seiltänzer k. (oder be-k.) ihre Schuhe; mit Kreide bezeichnen, anschreiben oder beschreiben: Ich will ihr einen Strich durch die Rechnung k. [machen], faustdick. Höfer V. 203: Ließ die gekreidete Tafel schnell abschreiben. Pestalozzi 1, 282; Wenn irgend ein Bube Montesquieu’s Namen an den Pranger gekreidet hätte. Sturz 1, 188 etc. So Zsstzg. z. B.: Án-: Eine große schwarze Tafel, auf welche die Sünden aller .. Verräther angekreidet wurden. Auerbach Dicht. 1, 199; Brentano Fr. 1, 146; 174; Heute stand kein Kolloquium . . angekreidet [mit Kreide angeschrieben, angekündigt]. Immermann M. 1, 166; Unser Kneipen wird uns garstig angekreidet werden. König Kl. 2, 135; Hier [auf dem Schlachtfelde] kreiden sie die Zeche nicht anders an als gleich auf den Kopf. Schlegel Sh. 6, 167; 62 etc. Āūf-: an-k.: Einen Beichtiger, der die Sünden verzeiht und nachlässt, nicht einen, der sie aufkreidet. Pestalozzi 1, 126. Be-: Das Ganze bekreidet und bemalt. G. 26, 233; Die bekreidete [geschminkte] Lucidam. Logau 3, 1, 21; 1, 5, 32 etc.
~e(n)hāft~e(n)hāft, a.:
kreideartig, kreidig: Der Gips sieht immer gegen den Marmor kreidenhaft und todt. G. 23, 181.
~ig, a.:
kreidehaft (kreidicht), aus Kreide bestehend, damit beschmiert etc.: [Gips] undurchsichtig und von k–em Aussehn. Karmarsch 2, 218; Ein hohes k–es Felsstück. Platen 4, 359; Den k–en Bergen. V. Ov. 2, 23 etc., s. gipsen II.
~ling, m., –(e)s; –e:
Jemand von kreiderweißer Farbe, bei Campe für Kretin (s. d.); übertr.: Er, ein K. der Bürgerlichkeit, enterbter Sohn einer reichen Geschichte. Börne 3, 23.