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Korn
Kórn, n., –(e)s; Körner (–e); Körnchen, –lein, Mz. Körnerchen, –lein; -, Körner-:
1) kleiner, rundlicher, fester Körper, z. B.: Sand, Hagel besteht aus Körnern; Ein K. Salz, Pfeffer, Pulver; Hagel-, Pfeffer-, Pulver-, Salz-, Sand-K. etc.; Wie ein Körnlein gegen den Sand am Meer, so gering sind seine Jahre gegen die Ewigkeit. Sir. 18, 8; Wie die Erdbeer’ auswärts zeigen | kleine gelbe Körnerlein, | also sieht man, daßin Feigen | kleine güldne Körner sein. Brockes 9, 170 etc. S. das Folgende, größtentheils nur bes. Anwendungen dieser Bed. oder doch daraus hervorgehend:
2) Bez. von etwas winzig Kleinem oder Geringem: Nicht ein K., nicht ein Sand-K. [vgl.: nicht ein Haar etc.] weichen; Nicht ein Körnlein erbitten mit all ihrem Gebet. Luther 1, 88a; SW. 56, 4; Wenn du nur ein kleines (s. d. 1a), kleines Körnchen Verstand hättest; Daß die Welt mit einem gar geringen Körnchen Weisheit regiert wird. Forster Br. 1, 506, vgl. Salzkorn; Körnchenweis (s. 3a) aus Schriften ganz heterogenen Inhalts gesammelt. Devrient 3, 431 etc. Diese Anwendung gilt hochdeutsch doch gw. nur, wo der Gedanke an ein K. eig. oder übertr. vorliegt, während niederd. auch in erweitertem Sinn Anwendungen vorkommen wie: Ein K. Zeit; Mein Kornchen [bischen] Brot. Suder Altpr. 54; Komme ein Körnchen näher. Adelung, der auch auf die alten schwed. Verkl. hinweist, wie Ortkorn, Wörtchen, Hjertekorn, Herzchen etc.
3) von Pflanzen die kleinen rundlichen Samenkerne, z. B.: Ein Senf-, Mohn-, Hirse-, Gersten-K.; Ein Mohnkopf enthält einige tausend Körner etc., vgl.: Umschließt [beider Samenfrucht] der Gröps den Samen wie eine Haut, welche dicht damit verwachsen ist, wie bei den Gräsern oder dem Weizen- K., so nennt man diese Frucht K. Oken 2, 91. Namentl. gilt K. so von der Frucht oder dem Kern des Getreides (s. d.) und zwar bez. dann die Ez. auch kollektiv das Getreide und zwar sowohl die Frucht (den Ertrag) als die Pflanze, während die Mz. vereinzelnd die Kerne bez., z. B.: Dann gaben die Körner aus seinem Korn noch weißes Mehl. Freytag Soll 1, 412, doch s. a.
a) Bsp. von dem einzelnen K. (s. e), oft im Ggstz. zur Spreu (s. d.), zuw. übertr.: Das du säest, ist ja .. ein bloßes K., nämlich Weizen oder der andern eins. 1. Kor. 15, 37; Wie man mit einem Siebe sichtet und die Körnlein sollen nicht auf die Erde fallen. Am. 9, 9; Eine blinde Henne findet zuweilen auch ein K. Sprchw. und so: Das K. der blinden Henne! war Alles, was Hackert kurzab antwortete. Gutzkow R. 1, 127; Nur die leichte christliche Spreu, die bei jedem Windstoß der Bezweiflung von den schweren Körnern sich absondere und auffliegt. L. 10, 181; Prutz DM. 1, 2, 568; Tieck A. 1, 253 u. o.; Des Samens goldnes K. Sch. 54b etc. Auch: Das Getreide, der Acker giebt, trägt das zwanzigste K., zwanzigfach die Aussaat als Ertrag, auch übertr.: [Er] ward nicht müde, ihr aus seinem Vorrath zu geben! denn er empfing wieder das hundertste K. Immermann M. 3, 49. Zuw. auch mit Hauptzahlen, doch so, daß K. als Maßbestimmung (vgl. Glas) uv. bleibt: Freilich ernten sie dann dafür auch gw. 10 bis 12 K., sprechen bei 6 K. schon von Mißernte. Kohl Südr. 2, 46 etc. Zuw. auch die Mz. sich mehr der kollekt. Ez. nähernd, z. B.: Den Zehnten in Körnern bezahlen, im Ggstz. zum Garbenzehnten; Vom Oberhof sind .. nur Körner an die Gotteszelle gegeben worden. Immermann M. 1, 260; Sein Plan, den Handel der Körner [sämmtlicher Getreidearten] betreffend. Jacobi Ir. 3, 231 etc.
b) Bsp. vom Kollekt. ohne Mz. (s. a) = Getreide überh. (vgl. c): K. und Wein die Fülle. 1. Mos. 27, 28; Auf dem Lande da K. und Most ist. 5, 33, 28: Die Auen stehen dicke mit K. Ps. 65, 14; Simson fing 300 Füchse .. und ließ sie unter das K. der Philister. Richt. 15, 5; Wer K. inne hält, dem fluchen die Leute. Sir. 11, 26; Spreu für K. verkaufen. Am. 5, 6; Es giebt des K–es wenig, viel der Spreu. Chamisso 3, 3; [Du] magst das K. (a) der Furche der Zeiten anvertraun. | Vielleicht wird einst dein Enkel die goldnen Saaten schaun. 328; Das überreife K. knickte fast unter der Bürde der Ähren. Immermann M. 3, 116; Wenn der Landmann sein K. hauet [mähet]. L. 6, 98; Nunmehr drasch Töffel auch mit in der Scheune K. Lichtwer 86; Gott sammlet das Körnichen in sein Scheunichen. Luther SW. 61, 119; Man wird uns worfeln mit so rauhem Wind, | daß unser K. so leicht wie Spreu erscheint. Schlegel Sh. 6, 307; Uhland 128; Ei, wer hat in diesem Jahre | all den Wust ins K. gebracht! 123; Daß ich sein K. halb ausdrosch. V. 2, 7; So dünn gesäet, als armer Leute K. (sprchw.). Weidner 22; K. im Stroh (s. d.) haben, im Gegensatz zum leeren Stroh; Das K. schneiden, wenn’s reif ist, z. B. Arnim 271 etc., vgl.: Das Eisen schmieden, wenn’s heiß ist etc.
c) (s. b) man unterscheidet die verschiednen Arten Getreide, z. B.: Hartes oder glattes K. (Getreide), wie Rocken, Weizen, Gerste, im Ggstz. weiches oder rauhes K., nam. Hafer (s. d.), z. B.: 200 Tonnen hart K. [oder Hart-K.]. Möser Ph. 2, 200 etc. Das bei uns nicht gw. gebaute Getreide wird durch Zusätze als fremd bez., z.B.: Das Wälsch-K. (Oken 3, 400); Der Boden zu allerlei Arten Getreide, bes. zu Türkisch-K. und Sörgel benutzt. G. 23, 54, Beides Bezeichnung des Mais (s. d.); Ägyptisches K., s. Himmels-K. etc.; vgl. Heide-K., Neger-K. etc. Dagegen gilt K. ohne Zusatz oft für die in einer Gegend vorzugsweise gebaute Getreideart, was natürlich für die versch. Gegenden wechselt. In überwiegend den meisten bezeichnet K. so den Rocken, so in botanischen Werken z. B. Oken 3, 391 (s. Mutter-K. u. d): Wallende Korngefilde ... Wie der Rocken mit grünlichem Dampfe daherwogt. V. 1, 10, und so andern Getreide- arten gegenübergestellt: Das K. leuchtete weiß in der Abendsonne . . Die Wachtel schlug im hohen Spelz. Kinkel E. 390; Es ist nicht K. noch Weizen. Simrock (Echtermeyer 268) etc. Dagegen schwzr.: K., Dinkel .., außer im Argau und Wallis, wo man Rocken darunter versteht. Stalder; Daß der Roggen schwerer sei als das K. Gotthelf 6, 240; In 8 Tagen muß der Roggen ab, in 3 Wochen das K. U. 2, 241 etc. So nach Adelung auch in Schwaben u. Franken, dagegen in Westfalen K. = Hafer, wie in Helgoland (Frommann 3, 34) und in der Jeverschen Marschgegend (281) = Gerste etc.
d) (s. c) K. steht auch oft für den aus K., d. h. Rocken, gebrannten Branntwein, z. B.: Die Buddel ganz gefüllt, Kümmel und K. Freytag Soll 3, 130; Den reinen alten Nordhäuser-K. G. v. See Eg. 1, 27 etc., und im volksthümlichen Wortspiel: Nordhäuser „Kornjack“. König Fam. 1, 26, s. Kognak.
e) (s. a) Blaues (s. d. 17a) K., wie blaue Bohne (s. d. 4b) = Flintenkugel: Wirf ein heißes blaues K. | dem Räuber frech entgegen. Schenkendorf (Wackernagel 2, 1499).
4) Bergbau: Stücke Erz, die kleiner als eine Haselnuß sind (s. 8).
5) Färber. (s. 9): Indigo von gröberm und härterm K. Karmarsch 2, 296.
6) Gärber.: die Narbenseite des Leders, wegen der körnerartigen Erhöhungen, s. Aas 2e und nam. körnen 2b und Chagrin. 7) Goldarb. etc.: ein kleines Gewicht, so K., als Verdeutsch. für Gran (s. d.), wie Körnchen für Grän (s. d.) Campe s. Gersten-K. 3. 8) Hüttenw.:
a) die beim Pochen und Waschen gewonnenen Stückchen, die nachher in Schlich verwandelt werden.
b) Metallkügelchen, die beim Abtreiben im Test oder beim Ansieden in den Schlacken bleiben etc., überh. aus einer großen Masse gewonnen werden: Vor dem Löthrohr kommt der Bleiglanz zum Schmelzen und lässt sich durch fortgesetztes Blasen zum Blei-K. reduciren. Karmarsch 2, 282; Das goldhaltige Silber-K. [bei der Goldprobe]. Mitscherlich 2, 2, 328; Das silberhaltige Blei-K. [beim Probieren der Erze auf Silber] 329 etc. (s. 10.) 9) Mineral: die körnerartigen Erhöhungen auf dem Bruche und danach das ganze Gewebe (vgl. 10): Die Säulen sind von ziemlich festem K. Forster A. 1, 45; Die Feinheit des K–s erlaubt sogar, Bildwerke darin zu arbeiten. G. 31, 287; Heinse A. 2, 76; Nur des Meißels schwerem Schlag erweichet | sich des Marmors sprödes K. Sch. 72b; Je feiner das K. ist, desto vollkommener ist der Marmor. Winckelmann 249a etc.; Granit-, Sandstein-, Marmor-K. ähnlich auch von andern Körpern, z. B. vom Porcellan (11), Indigo (5) etc. 10) Münzw.: Man nennt Schrot (s. d.) einer Münze ihr ganzes Gewicht, K. hingegen das Gewicht des darin enthaltenen feinen Silbers oder Goldes. Karmarsch 2, 715, wohl (s. 8b) mit Bezug auf die Probe; Ein Kurner [veralt.: Einer, der Münzen von gutem K. einschmilzt], dem gefiel ich [der Gulden] am K., | da wär’ ich schier verbrennet worn. HSachs G. 1, 138. Danach oft übertragen: Duldet nicht länger, daß von der gemeinsamen Münze [der Sprache] für weise und erhabene Gesinnungen immer die vollwichtigsten an Schrot, die reichhaltigsten an K. durch Kipper gefälscht und durch Wipper aus dem Umlaufe gerafft werde. V. Jen. Lit. (1804) 1, 313; Er kennt das Schrot und K. der unsrigen [der Sprache]. H. Ph. 13, 40; Über K. und Feingehalt des geistigen Gepräges. Monatbl. 2, 226a; Ob die Gaßnerische von rechtem Schrot und K. oder ob sie postisch (s. d.) sei. Musäus Ph. 1, 56; Ein neugestempelt Wort | von gutem K. und Schrot in Gang zu bringen. W. HB. 2, 204; Der Falschmünzer [Pustkuchen mit seinen,,falschen Wanderjahren]“... .| Gemünder Silber prägt er, | uns K. und Schrot zu weisen. G. 3, 111 etc. Nam. oft aber: Ein Mann von altem Schrot und K. B. 136a; Burmann F. 47; L. 1, 470; 3, 35; Lichtwer 145 etc., vgl. Einen Mann von eurem Schrot und K. | gesehen hab’ ich nie. W. 11, 120; Mephisto (zu den Teufeln): Ihr Herrn vom alten Teufels-Schrot und K–e. G. 12, 292; Die Studien der Paduaner von echtem Schrot und K. Monatbl. 2, 442betc. 11) Porcellan: (s. 8 u. 10) die innere Substanz des Porcellans. 12) Salzsied.: die kleinen Salzkrystalle etc. (s. 16.) Vgl. (veralt.) sprchw.: Das war K. um Salz mit gleicher Münz .. bezahlet. Weidner 264b etc. 13) Schlosser. etc.:
a) ein kleines Maß, die Stärke des Eisens zu Gattern etc. danach zu best. = ¹½ Zoll. s. Gersten-K. (2)
b) ein feines, rundes Loch in dünnem Eisen. (s. 14u. körnen. 2c). 14) Uhrmach.: (s. 13b) ein kleines, rundes Loch im Centrum des in der Docke auf der Drehbank befindlichen Stabes, das abzudrehende Stück darin festzuhalten. 15) Waffenk.: bei Schußwaffen die zum sichern Zielen dienende Erhöhung oben auf dem Laufe, etwas vor der Mündung, auch das Richt-, Visier-, Sicht- (Bobrick) K.: Volles, halbes K. nehmen, je nachdem man das ganze K. oder nur die obere Hälfte in der Kerbe des Visiers (s. d.) erblickt etc.; Wer uns vor das K. kommt, der ist auch geliefert. Hausbl. (56) 1, 475, und so übertr. Musäus Ph. 1, 12: Einen oder Etwas auf dem K. haben [als Zielpunkt scharfer Beobachtung, des Treffens mit einer Züchtigung etc.]. G. 6, 155; 34, 268; W. 13, 220; Zimmermann Eins. 90 etc.; Aufs K. nehmen. Gutzkow R. 4, 354; Klencke Gsp. 1, 70; Reithard 81; Simrock N. 881 und seltner mit personif. sachl. Subj.: Mancher Dorn nimmt sie aufs K. Ders. (Echtermeyer 83), hat’s auf sie abgesehn (s. d. u. anlegen 1b), vgl. (niederd., ebenfalls hergenommen vom Visier): Einen auf dem Kieker (s. Gucken, Anm.), auf dem Strich (s. d.) haben etc.; Da ich ihn einmal aufs K. gefasst habe, so folge ich ihm allenthalben nach. L. (s. Büsch über den Gang meines Geistes 150) etc. 16) Zuckersied. (s. 12): die kleinen Zuckerkrystalle: Man unterscheidet das Blankkochen von dem Kochen aufs Korn, je nachdem der Zuckersaft nicht ganz bis zur anfangenden Krystallisation eingedampft, also in völlig klarem und durchsichtigem Zustande abgelassen wird oder durch weiter getriebene Abdampfung schon in dem Apparate zu krystallisiren beginnt, wobei er sich durch feine, sandartige Körnchen zu trüben beginnt. Karmarsch 3, 718, u. ä. m.
Anm. S. Kern. Veralt. Koren. Opitz 1, 141. Veralt. bei den Meistersängern eine Zeile, die ihren Reim erst in einem andern Stollen hat. Augsb. Zeit. (44) 1970a etc.
Zsstzg. vielfach, von Allem in Körnergestalt, leicht zu mehren nach dem Obigen und dem Folgenden (nam. zu 3: (Áchter-), Áfter-:
1) im Ggstz. zum Vorsprung (s. d.) das leichte beim Worfeln hinten bleibende Getreide, Hinter-K., s. After III 2.
2) Mutter-K. Amel:: Dinkel (s. d. u. vgl. Amelmehl und I. Ammer, Amer), Triticum spelta, nach Nemnich auch Quäl-, Winter- und Zwei-K., vergl. bei Oken 3, 390: Emmer-K., T. amyleum und Ein- oder Peters-K., T. monococcum. Blēī-: Blei in Körnerform, z. B. granuliertes Blei, s. auch [8] etc. Bránd-: vom Brand (s. d. 14a) verderbtes Korn oder Getreide Oken 3, 49 etc., s. Hunger-, Krähen-, Mutter-K. Brōt-: zum Brotbacken. Möser Ph. 278, s. Futter-K. Büchsen- [15]: Laube Brev. 218, Dāvids-, Dínkel-: Himmels-K. Eīn-, Em- mer-: s. Amel-K. Fä́rbe-: gw. Mz., die zum Gelbfärben benutzten Beeren von Rhamnus infectorius, auch „,Körner von Avignon“. Físch-: gw. Mz., die Früchte von Menispermum lacunosum, die zum Betäuben und Fangen von Fischen dienen, auch Kockels-, Koccoskörner, Cocculi indici. Frǖh-: frühreifes. Übertr.: Mein F. ist geschnitten. Freiligrath Garb. V., von der Ernte ausder Jugendzeit des Lebens etc. Fútter-: zum Vieh-, nam. Pferdefutter, Ggstz. Brot-K. V. Georg 188. Gār- [8b]: das bei der Probe des Schwarzkupfers auf Garkupfer auf der Kapelle stehende Kupfer, Garkönig. Gemáng-, Geméng--: Mengel-K. Gérsten-:
1) ein Korn der Gerste.
2) ein Längenmaß, = Linie. 3) ein kleines Gewicht, Gran. 4) eine kleine mit Entzündung verbundene Geschwulst am Rande des Augenliedes, die, etwas größer, Hagel-K., kleiner Hirse-K. heißt. 5) bei den Schweinen eine weiße erbsengroße Blatter im Maul, Rank-K. 6) eine Art Mondschnecke. 7) Stauden-K. Gícht-: gw. Mz., die als Gichtmittel gebrauchten Samenkörner der Päonie oder Gichtrose. Gíft-: giftiges Korn. Glátt- [3c]. Góld-: z. B. [4; 8] etc. Hāfer- [3]: nach der Aehnlichk. auch Name einer Schnecke. Hāgel-:
1) [1].
2) s. Gersten-K. 4. Hánf- [3]: Hanfsamen. Hárt- [3c]. Hêbe-: Getreide, das als Zins erhoben wird, Zins-K. Hēīd(e)-: Buchweizen. Brockes 9, 151; G. 23, 14 u. 38, s. Blende 5; Heiden-K. Fischart B. IIa, vgl. frz. blé sarrasin, nach den Saracenen oder Heiden. Hêrd- [8]: Treib-K., s. Hahn 15. Hímmels-: die vierzeilige nackte Gerste, ägyptisches oder Davids-, Dinkel- K. Hínter-: Achter-K. Möser Ph. 4, 46; 48. Hírse-:
1) [3].
2) s. Gersten-K. 4.
3) eine Schnecke, Voluta miliaria. Húnger-: Mutter-K. Johánnis-: Sommer-K. Kēīm- [3]: Kapseln, in denen die noch kleinern Keimkörner oder Sporen, nicht eig. Samen, enthalten sind. Burmeister GB. 2, 226. Kóccos-, Kóckels-: Fisch-K. Krǟhen-: Mutter-K. Lāger-: Getreide, das sich gelagert hat. Lǖgen-: vgl. Lügensaat etc. Herwegh 1, 9. Máng-: Menge-K. Mártins-: Mutter- K. Mást-:
1) Korn zur Mast, vgl. Futter-K.
2) Knoten am und im Mastdarm, von Mastaderstockung herrührend. Mátten-: Metz-K. Erbvgl. Beil. 63, s. Matte. Ménge-, Méngel-: V. Georg 188, gemengtes Getreide, namentlich von zwei durcheinander gesäeten Arten. Méß-: Getreide, das den katholischen Geistlichen jährlich geliefert wird, Zehent-K. Métz-: das von den Müllern gemetzte Getreide. Mísch(el): Meng-K. Mōhn- [3]. Mórgen-: Abgabe an Korn von einem Morgen Landes. Möser Ph. 1, 193. Mútter-: Das M. .., eine krankhafte Verlängerung und Verhärtung des Korns [Rockens] etc. Oken 3, 50; 391; auch: After-, Hunger-, Martins-, Rank-K., Kornvater etc. M. und andre Waare, | die im Kopfe dämisch macht. Uhland 123. Nēger-: Negerhirse, Panicum spicatum. Pérl- [1]: kleine runde Perle. Fischart B. 16b. Pēters-:
1) Ein-K. 2) Lollium perenne. 3) Briza media. Pféffer- [1]. Pflūg-: Getreide als Abgabe von jedem Pflug. Prōbe:
1) [8b].
2) überh.: Korn zur Probe ꝛe. Púlver- [¹]. Quǟl-: Amel-K. Ránk-:
1) Gersten-K. (5).
2) Mutter-K. Rāūh- [3c]. Rāūsch-: Lolch, Lolium temulentum, Taub-, Toll-K., s. Schwindelhafer. Rēīs-:
1) [3a].
2) eine Porcellanschnecke, Cypraea nucleus. Rēūt-: Korn als Ertrag eines Reutlandes. Rícht- [15]. Sāāt-: zur Aussaat dienend, eig. und übertr.: S. für die Nachwelt, Brot für die Zeitgenossen. Börne 2, 252; Rom jedoch, kaum neigte dem Untergange sich’s, | als das S. neuer Gewalt gesäet ward. Platen 2, 158; Geht hin! .. Ihr seid das S. einer neuen Welt. Uhland 436. Sálz- [1; 12] eig. u. übertr.: Du vom Eigenen schenktest dem Darbenden schwerlich ein S. [das Geringste, 2]. V. Od. 17, 455; Das Sprichwort .., mit dem gehörigen Salzkörnchen genommen. Georg 15, nach lat. cum grano salis, s. Salz. Sāmen- [3]: ein Korn als Samen, s. Saat-K.: Ein S., dem einst der Menschheit Blum’ entschimmert. Kose- garten Rh. 2, 173; Das Samenkörnchen der Hoffnung, das er aussäete, ist schon aufgeschossen. Leisewitz J. 39; Sch. 259a etc. Sánd- [1]: zur Bez. des Winzigen [2] Platen 4, 278. Schlāg- [10]: das K. oder der Gehalt, den die Münzen haben müssen, s. Schlagschatz. Schlúmmer-: die Schlummer bewirkenden Mohnkörner des Morpheus oder Schlummergottes etc.: Die kühleNacht streut Schlummerkörner. Haller96. Schmácht-: kleine verkümmerte Getreidekörner. Schnābel-: ein Staudengewächs, Cnidia. Schörl-:
1) [4] Schörl in Körnern.
2) Flußgranaten. Schrōt-:
1) [1] Schrotkügelchen.
2) geschrotenes Getreide. J*“„s k ber-: ein Korn Silber, z. B. [4; 8b] etc. Sómmer-: Sommer-Getreide, nam. -Rocken, im Ggstz. Winter-K. Spríng-: Samen, die, wenn reif, aus der Hülse etc. springen, so nam. vom Wunderbaum und vom Springkraut (auch Treibekörner) und die Pflanze selbst. Stāūb- [1]: auch als Bez. des Winzigsten [2], Atom. Stāūden-: eine Art Rocken, die viele, große Halme mit ästigen Ahren treibt, Gersten-, Steck-, Stoll-K. Stéphans-: der Same von Staphisagria delphinium (Läusekraut) und von Iris foetidissima und die Pflanzen selbst. Stóll-: Stauden-K. Strēū-: Korn, das verstreut wird, z. B. bei den Opfern der Alten (s. Salsenmehl). B. 191 v. 459. Tāūb-: Rausch-K. und Mäusegerste. Tóll-:
1) Rausch-K.
2) Fischkörner. 3) Samen des Stechapfels. 4) übertr.: Falsche Weisheit streut ihre Tollkörner aus. BSternau. Trēīb-:
1) s. Spring-K. 2) s. Hahn 15, Herd-K.— Türken- (Spindler St. 1,1), Türkisch- [3c]. Unter-: Hinter-K. Visīēr- [15]. Wāhn-: leeres, taubes K. Wä́lsch-[3c]. Wēīch- [3c]. Wēīzen- [3]. Wínter-:
1) s. Sommer-K.
2) s. Amel-K. Zêhent-: Getreide als Zehent gereicht. Zíns-: Getreide als Grundzins. Zwēī-: s. Amel-K. u. ä. m.