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Knuttel knuttelhaft Knuttelicht knutteln
Knǘttel, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
Klöppel (s. d. 1 und 3), Knüppel (s. d. u. Anm.), Prügel: Wer Vögel fangen will, wirft nicht mit K–n drunter. Sprchw.; Einem bösen Knechte Stock und K. Sir. 33, 27; Den Kreuzdorn-K., den er trug. Chamisso 4, 284; Schlug mit dem langen | dicken K. den Bären aufs Haupt. G. 5, 140; 151; Hartmann Pet. 88; Wird ihnen hie ein Pflöcklein dafür gesteckt und der K. bei den Hund gelegt. Luther 5, 160b; 381b; Hänge der Lust ein K. an Hals, mache ihr ein Maß, daß sie nicht überfahre. 8, 284b; Wieder [giebt es] K. [Schläge] ohne Heu. Nicolai 1, 53; Mit K–n und Stangen bewaffnete Sklaven. W. 16, 61; 31, 416 ff.; 476 etc. Oft auch: Knittel, z. B. G. 1, 269; 2, 51; Reiche mir Scheite! reiche mir Knittel. 18, 46; Günther 466; Im- mermann M. 3, 67; Musäus Ph. 1, 10; Sch. 327a; W. 16, 15; 22, 266 etc.
~haft, ~icht, a.:
derb u. ungehobelt wie ein Knüttel; von Versen, holprig.
~n, tr.:
bengeln, prügeln: Wir armen Wichte würden so lange geknüttelt, bis man uns den gehörigen Respekt vor dem Recht des Stärkern eingebläut hätte. W. 31, 417; Einen Hund k. etc. Ugw.: knüttelichte oder Knüttel-Verse machen, s. Campe.
Zsstzg. wie bei schlagen, prügeln etc.: Einen ab-, durch-k. etc.; [Ihm wird] früh die Menschheit ausgeknüttelt [durch Prügel ausgetrieben]. V. 4, 145 etc.