knospen
Knóſpen, intr. (haben): Knoſpen treiben, ſich
knoſpenhaft geſtalten und entwickeln (auch übertr., ſ.
H. R. 7, 61 ꝛc. und vgl. blühen 6 und 7) und zuw. tr.
= k. machen (ſ. H. 15, 161), wie auch unperſ.: Das
k–de Gezweig. B. 171a; Die Freuden des Lebens, | ſie k.
ihm alle. Chamiſſo 4, 190; Wie die Liebe knoſpet und welkt
in einem Augenblicke. Gervinus Sh. 1, 275; Näher aber
knoſpete ſchon die Hoffnung vielblumiger Lilienſtengel. G. 18,
333; Wie Tauſende ſind vielleicht, | die die Blüthen k. [tr.].
H. 15, 161; Der Weinberg knoſpt. R. 7, 22; Unſre
Schweſter iſt noch klein, | noch knoſpet nur ihr Buſen. 61;
Aus ſchlimmer Thaten | gleich ſchlimmen Folgen keimt des
Beſſern Einſicht. | Des Beſſern Einſicht knoſpt zur That
des Beſſern. | Der ſchönen Knoſp“ entblühn des Wohlſeins
Halme. Koſegarten Rh. 1, 141; Zu einer Zeit, wo die Re-
Sanders, deutſches Wörterb. I.
formation noch ſchüchtern knoſpete. Monatbl. 1, 576; Stets
knoſpet’s im Laub. Platen 4, 33; Es knoſpet roth und gol-
den | der Blume Pracht und Duft. Tieck Gſ.N. 1, 108;
Da knoſpete der Kranz. Uhland 232; V. Od. 7, 119 ꝛc. —
Mundartl. Nbnf.: Ich ſah die Blumen knopfen. Erlach
Volksl. 3, 114; 1, 54.
Zſſtzg. vergl. die von blühn, z. B.: Áb-, tr.:
(Gärtn.) die Treibreiſer der Bäume beſchneiden, „ab-
kniſpen“ (abknipſen), — ſeltner intr.: Der Nelkenſtock
hat (oder iſt) abgeknoſpet, mit ſeinem Knoſpen zu Ende.
— Āūf-: ſich als Knoſpe entwickeln, knoſpend empor-
oder aufblühn, ſ. ent-k.: In den letzten Tagen des Mär-
zes, wo des Frühlings jugendliches A. in ſeine volle Pracht
übergeht. WHumboldt 3, 183; Eine a–de zarte und heilige
Jugendliebe. Keller gH. 1, 27; Der Frühling ſtreckt ſich mit
ſeinen üppigen treibenden Säften auch durch meine a–de
Seele. IP. 9, 171 ꝛc. — Be-: mit Knoſpen verſehn,
Ggſtz. ent-k.: Reich beknoſpet. Brockes 2, 37; Die Tannen
blühn, | beknoſpet allmit Roſen. Schwab 2, 380. — Ent-:
1) intr. (ſein): a) ſich knoſpend entfalten, aufblühn:
Ein kindliches Mädchen, noch lange nicht zur Jungfrau ent-
knoſpet. Zſchokke 1, 283; In der erſten Entknoſpung der
Jugend und Schönheit. W. 22, 234 ꝛc., ſ. entknöpfen. —
b) mit Dat.: knoſpend entſprießen: Tulpen entſchließen
ſich, es entknoſpt die Roſe dem Dornbuſch. H. 9, 136 ꝛc. —
2) tr.: a) e. machen (ſ. 1a): Zephyr entknoſpte | alle
Blumen vor ihrem Fuß. Brinckmann 1, 201 und refl.
(= 1a): Es entknoſpeten .. ſich wieder Geſundheitsröslein
auf den Lilienwangen. VWeber 2, 402. — b) der Knoſpen
berauben, ſ. ab-k. und als Ggſtz. be-k., vgl. entblüthen
ꝛc. — Entgêgen-: Wenn ich die Mai’n in unſerm Gar-
ten rings | dem Pfingſtfeſt röthlich ſeh e. HKleiſt Kr. 150 ꝛc.
— Hervōr-: Sie knoſpen leiſ’ und ſanft hervor. Tiedge
Ep. 1, 110. — Um-: mit Knoſpen umgeben: Hold
umknoſpte Mutterroſe. Baggeſen 5, 130; Von zwei ſtattlichen
Bäumen jetzt freilich noch nicht beſchattet, nur erſt umknoſpet.
Holtei Nobl. 1, 148 ꝛc.
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