knöpfen
Knöpfen, tr.:
mittels Knöpfe und Knopflöcher Etwas zu- od. (s. binden 3f) aufmachen; so befestigen, einschließen oder lösen etc.: Die Hosenträger, die Sprungriemen an die Hosen (an-)k., von den Hosen (ab-)k.; Die Hosen fest-, sie los-k.; Briefschaften knöpft er aus dem Wams. SW. 6, 154; Die Beine in knappe Gamaschen geknöpft. gR. 2; Während er den .. Rock über einander knöpfte. Mus. 2, 336 etc. Auch intr.: Knöpfe, die nicht mehr k. [sich nicht mehr k. lassen]. 3, 54 etc. Vgl. knüpfen. — Vralt. auch st. knospen (s. d. u. ent-k.).
Zsstzg. vgl. die von binden etc., z. B.: Áb-. — An-. —
Aūf-: das Zugeknöpfte (s. d.) aufmachen: Zieht die Schöße der Weste nieder, knöpft auf und zu. Engel 7, 257 etc.; Sich a. [seine Kleider a.], s. ent-k., auch übertr. u. bildl.: Hat er die Taschen erst aufgeknöpft [Geld herausgerückt, vgl.: Den Knopf auf dem Beutel haben]. Mügge Norw. 1, 92 etc.; Nun, so knöpft eure Ohren auf! [hört richtig, passt auf]. Höfer V. 210; Arnim Sch. 1, 14 etc., s. Knauf. Eine lebhafte Jugend, die sich gegen einander aufknöpfte und ein talentvolles aber ungebildetes Innere hervorkehrte. G. 22, 336, sich nicht verschloß, sondern ohne Rückhalt und ungebunden hingab und zeigte; Das allzu Aufgeknöpfte [Ungebundene], Studentenhafte der Manier. Stein 2, 170; Nun fing der böse Feind auch an, allmählich seine Haut aufzuknöpfen [sich zu enthüllen]. IP. 15, 84; Lege dich an des Vaters aufgeknöpfte [dir geöffnete, offen stehende] Brust. 21, 101 etc. —
Be-: s. beknopfen. —
Eīn-: zu-k.: Sie knöpft ihm schnell das Röcklein ein. Hebel 2, 157; Zschokke 8, 8 etc., s. hinein-k.; übertragen: Sich einzuknöpfen und steif aufrecht zu halten. Keller LvS. 3. —
Ent-: aufk.: Kommt, entknöpfet mich! (Er reißt sich die Kleider ab). V. Sh. 3, 236. Veraltet statt entknospen: Sobald e–d sie [die Rose] aufstehet aus ihrem Lager grün und neu. Weckherlin (WMüller Bibl. 4, 41). — Hinēīn: knöpfend hineinthun, ein-k.: Nun konnte [an das Ohr als Bammel etc.] hinangeschnallt und hineingeknöpfet werden, was dazu passt. IP. 2, 71. —
Ver-: zu-k. u. — falsch knöpfen. Campe. —
Zū-: knöpfend zumachen od. schließen, s. den Ggstz. auf-k., eig. und übertr.: Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Z. nicht zu Rande. G. 3, 244; Mann mit zugeknöpften Taschen, | dir thut Niemand ’was zu lieb. ... Wenn du nehmen willst, so gieb. 2, 256; Zugeknöpft bis ans Kinn [kein Geld herausrückend]. Alexis H. 2, 1, 167; Der Norddeutsche bedächtig, phlegmatisch, zugeknöpft [rückhaltend etc.]. Gutzkow Unterh. 2, 2, 377a; Hatte ein geistvolles lebendiges Auge, schien mir aber zugeknöpft, wie man zu sagen pflegt, bis unter den Hals. Hausbl. (56) 1, 191 etc. —
Zusámmen-: knöpfend zusammenschnüren etc.: Ich knöpfte meine Weste enger zusammen [vor Hunger]. Thümmel 7, 10 etc.
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