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knips knipsen
Knips: 1) interj. ſtatt des ſeltneren knipp, z. B.
von dem Ton, den eine zuſammenſchlagende Feder, der
zuſammenklappende Bügel eines Portemonnaies hören
läſſt. 2) m., –es; –e; –chen, lein; -: a) Knipp,
Schneller: Der Wachtel .., | die im Vogelſpiel ’nen K.
auf den Kopf bekommen hat. Droyſen A. 1, 381, vgl. Fips.
Dann auch: Einem Kinde K–chen (Adelung), Knippchen
(Campe) geben, es auf die mit den Spitzen zuſammen-
gehaltnen Finger ſchlagen oder klopfen, bei Schütze
„Knebelchen geben“; K–chen halten, die Finger zu ſolcher
Strafe hinhalten. b) Knirps (ſ. d. u. vgl. Knieps).
c) (mundartl.) ſcherzh. Schnaps (ſ. d.): Was
manchmal hie und da verklatſchte Weiberzungen | bei einem
Gläschen K. euch Kindern vorgeſungen, ſ. Friſch und dazu:
Knipſen, Schnaps trinken, ſchnapſen. ~en, intr.
(haben): knippen, den Ton „knips“ hervorbringen:
Wenn man eine Knipp- oder Bügeltaſche, ein Portemonnaie,
eine Uhrkapſel ꝛc. auf- oder zumacht, wenn man die Spitze
einer Schreibfeder auf dem Daumen abkappt, wenn man et-
was Hartes, Sprödes mit einer Schere (ſ. Knippſchere)
ſchneidet, ſo knippt oder knipſt es; ferner: Mit den Fingern
k. Stahr Jahr. 2, 267; Alexis H. 1, 1, 116 ꝛc.; Einem od.
Einen auf die Naſe k., ſchnellen; Knipſt mit Pflaumenkernern
nach mir. 1, 2, 197 ꝛc., ſ. auch knapſen 2c. In Zſſtzg.
auch tr., z. B.: Eine Schreibfeder ab-k., abknickſen, ſ. d.
und vgl. kipſen; Ein Portemonnaie auf- und zu-k., wie
intr.: Es knipſt auf und zu, öffnet und ſchließt ſich k–d;
Er knipſte mit den Fingern die Stäubchen davon fort. Lewald
Ad. 200; Aus der beſtgeklopften Uniform etwas Staub her-
aus-zu-k. Hausbl. (57) 1, 60 u. ä. m. Vgl. knappen,
knapſen ꝛc. und veralt.: Sie drehet und knipft [ſchnellt?]
ſie wie die Würfel, daß ſie geben, was ſie will. Fiſchart B.
47b; Würfelknipfern, die danach Meiſter Hans knipft [auf-
knüpft]. Derſ. (Wackernagel 3, 465) ꝛc.