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Knauf knaufig
Knāūf, m., –(e)s; (–e), Knäufe; Knäufchen,
lein; -: eig., oberd. Nbnf. zu Knopf (z. B.: Den K.
auf den Beutel haben. Schottel 1113b und ſo auch: Im
Junggeſellenſtande knäufet man die Ärmel zu und in dem
Eheſtande auf. 1116a = knüpfen; Einem die Ohren auf-
knäufeln. Luther 3, 67b; 142b ꝛc., öffnen ꝛc.), allgm.
üblich zur Bez. einer runden oder rundlichen Anſchwel-
lung oder Hervorragung an dem Ende oder der Spitze
eines Ggſtds (vergl. Knopf 1), ſo nam. (Bauk.)
Kapitäl („Auch verſteht man unter Knäufen nach unten ſpitz
zulaufende Kragſteine.“ Otte Arch. 349); (Kriegsk.) die
Traube eines Steinſtücks, die zur bequemern Hand-
habung in der Mitte ein Loch hat ꝛc.: Der Schaft [des
Leuchters] mit Röhren, Schalen, Knäufen und Blumen.
2. Moſ. 25, 31 ff.; Knäufe .. oben auf die Säulen zu ſetzen.
1. Kön. 7, 16 ff. ꝛc.; Kunkel mit dem goldſchaumbedeckten
K–e. Auerbach D. 1, 10; Der Helm mit ſeinen vier Knäufen.
B. 238b; Seines Schwertes K. Chamiſſo 3, 297; 4, 27;
Die hohen Fenſter .. mit K–en verſehen. Gutzkow R. 3, 77;
Hoher Säulen ſchöngeformter K. WHumboldt 1, 356; Du
K. an Odins Königszelt, | du goldne Sonne. Mohnike Fr. 6;
Uhland 347; Den K. [Zierrath am krummgebognen
Hintertheil des Schiffs od. am Hackbord]. V. Jl. 15, 717;
Waldau N. 1, 103 ꝛc. So auch: Mit mächtigen Blüthen-
knäufen. 312; Degen-K. Freiligrath 1, 131; Flaggen-
K. Koſegarten Rh. 3, 59; Sattel-K. Uhland 374; Säu-
len-K. Freiligrath Garb. 5 ꝛc. ~ig, a.: mit einem
Knauf verſehn, nam. in Zſſtzg. auch mit Uml.: Mit
einem golden-k–en Stocke. Auerbach Gv. 179; Von lotos-
knäufigen Säulen getragen. Heine Rom. 9 u. ä. m.