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knaueln knäueln
Knāūeln, knǟūeln, tr. und refl.: Etwas oder ſich
zum Knäul ballen oder formen, wickeln: Bald perl-
ſchnurförmig, bald geknäuelt. Volger EE. 402, knäulformig
(knäulicht); Schnell durch Spul’ und Haſpel eilt, | ſchön
geknäult, | drauf dein Garn zur Webe. V. 3, 133; Dicht
zuſammen, wie geknäuelt. Ar. 1, 395.
Zſſtzg. ſ. die von wickeln: Áb-: Die Wolle a., vom
Knäul abwickeln. Āūf-. Ent-: Das Geſpinſt
.. zu e. WHumboldt 3, 67, entwickeln, entwirren; Sämmt-
liche Jungen entknäulten ſich. Holtei Lammf. 2, 100.
Hinēīn-: In was für Geſchichten hab’ ich mich da hinein-
geknäult! Droyſen Ar. 3, 272; Ein Nebeldunſt, | in ſich hin-
eingeknäuelt [ſ. zuſammen-k.]. Moſen Ahasv. 67.
Ver-: Sogleich waren Beide im heftigſten Raufen in ein-
ander verknäuelt. Keller gH. 1, 260. Zuſámmen-:
zum Knäul zuſammenballen: 100 Gedankengewinde
knäuelten ſich in ihm zuſammen. Auerbach Dicht. 2, 49; Mit
recht feſt zuſammengeknäulter, nicht allſeitig hinausflatternder
Kraft. Börne 1, 128; Der ſich immer dicker und dicker zu-
ſammenknäuelnde Unſinn. 3, 220; Ein Handgemenge knaulte
ſich zuſammen. König Kl. 1, 281; Stahr Rep. 3, 36.