Kluppe
Kluppel
kluppen
kluppeicht
Klúppe, f.; –n; Klüppchen, lein; –n-:
1) etwas Gespaltnes und somit klemmend Festhaltendes, Klammer, Klemme (s. d.), Klopfe (s. d. II 1), Zange (s. Kluft 3 und vgl. Gluf), z. B.: Klubbe [s. 2] kommt her entweder von kleiben, zusammenrufen (ags. clypian), oder besser von kleiben, umfassen (ags. clyppan). Wir haben noch in unserer Sprache den Ausdruck: wohl bekleiben, d. i. genau zusammenbleiben, so wie das eigentliche Wort Klubbe oder K. Wir sagen noch: Jemand in die Klubbe nehmen, d. i. ins Enge bringen. Ph. 13, 228; Kriegen sie den Sohn in die K–n. 3, 130; Er dachte, er hätte mich in der K–n, so hat er den Aal beim Schwanz [ich entwischte ihn, da er mich fest zu haben schien]. SW. 64, 364; Aus Furcht, der schlaue Höllenwicht | könnt’ unvermerkt ihn in die K. kriegen. 12, 112 etc. — Je fünf Schachtelwände werden in eine Klubbe geklemmt und, wenn sie getrocknet sind, geleimt. Unterh. 2, 2, 124 u. o. in techn. Anwendung, s. z. B. 2, 18b etc. und vgl. kluppen; Fenster-K., eine aus zwei Theilen bestehende Form der Schlosser, worin die Fensterbeschläge ihre gehörige Gestalt erhalten; Schneide-K., eine aus zwei Hälften bestehende Schraubenschneidemaschine etc. — 2) mit der Nbnf. „Kluppert“ (m., –s; uv.), f., s. ein kleiner dicht zusammengedrängter Haufen, s. Klump 2, z. B.: Berg-Eckern, deren wachsen wohl sechs bis achte in einem Kluppert auf einem Stiel. 3, 6b u. ö. (s. Klupper-Insel), plattd. „Kluster“. 2, 815. Nam. auch: ein Spieß Vögel, d. h. ein Gebinde, soviel man als gw. an den Bratspieß zu stecken pflegt (nach K., insofern die gerupften an den Hälsen zwischen zwei Hölzer — s. 1 — geklemmt und aufgereiht werden, s. kluppen 2): Was man einen Klubb nennt, sind wir dermal noch nicht; wir sind, wenn sie wollen, ein Kluppert adeliger und bürgerlicher Ganz- oder Halbvögel. Kl. 1, 344; Bindet fünf Teufel mit diesem Mönch in ein Kluppert zusammen und ihr habt einen einzigen Ganzvogel darunter. 2, 370; Ein Schock Donnerwetter, ein paar Kluppert Himmelsackerment etc. Jer. 3, 244. Dann auch von Pers.: eine kleine Menge als abgesonderte Gesammtheit etc.: Das Volk hat sich in Splitten, Klubben und Klicken aufgelöset. M. 23; Ich bin froh, daß diese K. von Freiern so sehr vernünftig denkt. Sh. 2, 19 etc. —
~l (Klüppel): s. Klöppel 3. —
~n, tr.: 1) in die Kluppe (s. d. 1) kriegen, z. B.: Der Kamm-Macher schneidet in die (ein)gekluppte Hornplatte die Zähne ein etc.; nam. auch: Ein Pferd k., es durch K. oder Einklemmen des Hodensacks kastrieren. — 2) in eine Kluppe (s. d. 2) oder in einen dichten Haufen, in ein Gebinde zusammen drängen etc.: Die Vögel werden getödtet und mit Federn, die man durch die Nasenlöcher derselben schiebt, nach ihrer Größe zu zweien oder vieren zusammengeklubbt. Unterh. 2, 2, 107; Was sich zusammengeballt, wie ein Filz sich zusammengekluppt hat [in der Wolle, vgl. Klunker]. Ar. 3, 178 etc. Auch: Ver-k., intr. (sein): sich in einzelnen kleinen Genossenschaften vom großen Ganzen absondern. M. 22 u. ä. m. —
~icht, a.: weidm.: K. Gehörn, Kolben.
Anm. Vgl. klemmen, kloben, klieben u. Klump.
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