Faksimile 0954 | Seite 946
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Klunker
I. Klúnker, m., –s; uv.; f.; –n; –chen, lein; -:
etwas Hin- und Herbammelndes, namentl. ein ſolcher
Quaſt, eine Troddel: Treſſen auf dem Hut | und einen K.
dran. Claudius 3, 108; Preisliche Thaten, welche den Edel-
mann beſſer kleiden, als .. alle Riechſächelchen, K–n und Ka-
priolen. Münchhauſen 24; Kittel, .. mit Schnüren und K–n
über und über beſetzt. Spindler Stadt 1, 9; Sein Wappen
ziert die Deck’ im Glanz der goldnen K. V. 4, 138 ꝛc. So
auch z. B. von einem bammelnden Zopf: Oberſt, Kapi-
tän und Junker | hieb ſich ab den garſt’gen K. Freiligrath 2,
69, ferner von einem im Knopfloch bammelnden Orden:
Einen K. im Knopfloch tragen. Willkomm Bank. 1, 152 ꝛc.
(ſ. Ge-k.). Nam. aber heißen K–n die hin und her
bammelnden Kothklümpchen in der Wolle der Schafe
und dann überhaupt ein Kothrand (Hammel 4), fer-
ner: die ſchmierige Maſſe in den Augenwimpern, Augen-
butter; Siehſt du itzt Nichts, ſo muſſt du | K–n im Auge
haben, wie Kürbiſſe. W. Att. 2, 2, 100 ꝛc. und mundartl.:
die in einer weichern Maſſe befindlichen und ſich darin
hin und her bewegenden Klümpchen. Brem. Wörterb. 2,
813, wie auch: Werg. Suder Altpr. 61.
Anm. Wie Bammel (ſ. d.) ſich zunächſt auf das Bim-
Bam der Glocken bezieht, ſo ſcheint mir K. ähnlich auf das
Kling-Klang derſelben zu gehn, vgl. Klunkerlekunk [als
Tonw.]. Rollenhagen Fr. 27; Klung-klanker, Bez. einer
Schaukel. Frommann 5, 152; herumklüngeln = bum-
meln. 138 = herumklanken. Schm. 2, 359 ꝛc.; Klan-
keli klenkeli machen = ſich hängen, gehängt werden. ebd.
S. auch ebd. klanken: in einander ſchlingen; der Klank:
die Maſche, Schleife ꝛc., ſ. Frommann 5, 281. Vielleicht
iſt aus K. mit der Nbnf.: Klunter, Klunt auch das allgemei-
nere „Klump“ (ſ. d. u. vgl. zuſammenkluppen) hervorgegangen.