Klump
Klumpe
Klumpen
Klúmp, m., –(e)s; Klümpe; -. — ~e, m., –n; –n; –n-. — ~en, m., –s; uv.; Klümpchen, lein; -:
1) eine unförmlich zusammengeballte Masse, vergl. Kloß, wofür das Wort nam. niederd. in der einsilbigen Form steht: Ein .. Gericht westfälischer Klümpe. 2, 405 und in einer dem Hochd. gemäßern, aber in der Schriftspr. nicht durchgedrungenen Form (s. Anm.): Klümpfe. 262; Klackerklümpfe in Milch. 286 etc. — Ferner z. B.: Ein K–en Erde, Thon, Butter, Schnee etc.; Diesen K–en da von Gold. 3, 200; Hans Adam war ein Erdenkloß [s. d.] ... Mit Gebein und Glied und Kopf | blieb er ein halber K–en, | bis endlich Noah für den Tropf | das Wahre fand, den Humpen. | Der K–e fühlt sogleich den Schwung, | sobald er sich benetzet, | sowie der Teig durch Säuerung | sich in Bewegung setzet. 4, 8; Wie sich die Doppelzwekggestalt | so schnell zum eklen K–en ballt! etc. 11, 37; Das Mittelding zwischen Form und K–en war widerwärtig anzusehn. 19, 345; Den K–en zur Gestalt herauslecken, ihm erst einen geistigen Athem in die Nase zu blasen. 40, 46 Der K–e von Farben, der auf der Palette liegt. 13, 64, s. Klecks; Ein leuchtender K–en. M. 2, 339; Wo Docht zu kurz ist, da erstirbt im Fett der K–en. W. 4,|270; Nun wäre freie ebene Bahn bis auf diesen ärgerlich zähen K–en Fleisch. 112b, ärgerl. Bez. des Alten, der nicht sterben will; Das Klümpchen organisierter Erde [der Leib]. 17, 150; Die den übrigen K–en vor Fäulnis und Verwesung verwahren. Merck 2, 78; Einen K–en Goldes. HBr. 1, 117 etc. — 2) daher auch: ein Haufen dicht zusammengedrängter Ggstde oder Pers. (s. Kluppe 2), z. B.: Wie der Trupp von so vielen Hunderten [von Pferden] auf dem Feld herumgaloppierte, bald in einem K., bald getheilt, jetzt zerstreut einzeln umherlaufend etc. 24, 74 Weil auch manche Zuschauer grad in diesem Augenblick herbeiliefen und ein tüchtiger K. Mensch zusammenkam. 25, 29; Sie treten auf einen K–en [dicht zusammen]. Sch. 222; Wirft verächtlich | das ganze Spiel in K–en. Nath. 2, 9; Rafft zu euch .. den verdammten K–en Geld. Hyac. 64; Der rispenförmige Kolben .. trägt am Ende der Zweige ganze K–en von Blumen. 3, 692 etc., so auch: Ein K–en Bäume, eine Gruppe etc. — Ferner, indem der Begriff des wild und ungeordnet durch einander Liegenden bes. hervortritt, z. B. = Chaos: Wie Gott das schöne Weltgebäude | aus einem K–en schuf, den Orpheus Chaos nennt. D. 202; 197; Eh dies Gebäu .. | sich aus des K–ens Unform risse. 359; Den Klumpfen der Natur. 1, 33, s. Kloß etc.; Misch-K. — 3) in besondern Anwend. (s. 1):
a) Bolzen im Plätteisen. —
b) Glash.: ein großer Stein in dem Hafenthor oder Arbeitsloch im Glasofen.
Anm. Vgl. Klamper: 1) Klammer (s. d.). — 2) Klumpen von Träbern. Klumpern, Kothklümpchen an der Wolle. ebd.; s. Klunker. — Grundbegriff scheint wie bei vielen mit „kl“ beginnenden Wörtern das innige An- einander- und Zusammenhängen und danach die derbe Masse, s. kleben, klamm, Kluppe (2) etc., Kloß, Klotz und plattd. Klut etc. (Kloß); Klunsch (s. Glitschig, Anm.], Klunt, Kluntchen (Kluntje) nam. ein Klümpchen Zucker. kaufm. wie „Boltje“ (s. d.) eine Art dicker Bonbons aus geschmolznem Zucker. S. Klunker, Anm. Vgl. auch Krume, Anm. — Die Form „Klumpf“ (s. o.) ver- einzelt, zumal bei Älteren, z. B.: Von heißer Flammen Klumpf. 2, 44; Was ist der Welt Bezirk? Ein Klumpf der Eitelkeit. 987; Mich wälzend immer um, wie seinen Klumpf das Glück. 1003 (in der jetzt veralt. Bed. „Ball, Kugel“); Fällt ein Feuerklumpfvom Himmel. Is. 163 etc., ferner Verkl. ohne Uml.: Was ist Euch vor ein weichmüthiges Butterklumpchen auf das Herze gefallen? 14. — Mundartl.: Die Kinder .. nicht ausgesteuret, sondern mit einem Hute, einem Stocke und ein paar K–en in die Welt geschickt. Ph. 3, 320 = Holzschuh (wohl wegen des Derben, Klotzigen), s. 5, 273 Nr. 10 etc.
Zsstzg. leicht zu verstehn und zu mehren nach dem Obigen und den folgenden: Bāūm- [2]: Gruppe dicht zusammenstehender Bäume (vgl. Trupp, Anm.). IP. 22, 108; 26, 53 etc. — Bútter- [Anm.]. —
Eīs-: übertr.: „Wisst ihr, daß wir schon um hundert geschmolzen sind.“ Drum geschwind, eh der ganze E–n aufthaut. G. 9, 79; Auf, ihr Klötze, ihr E–n! ihr träge fühllose Schläfer! Sch. 136a. —
Erd-: Mit den feuchten Erdklümpchen der Wurzel. König Kl. 3, 50. —
Félsen-: Durch des Gehaues Stumpen | ... klimm’ ich auf F–en. Salis 66. —
Fēūer-: Die Menge der emporgeschleuderten F–en. Burmeister Gsch. 78. — Góld-. — Kōth-. — Lêhm-. — Másken- [2]: ein dicht zusammenstehender Haufe Vermummter (auf einer Maskerade). G. 12, 54. —
Mêhl-: M–en im Kleister etc. — Misch- [2]. —
Schlácken-: G. 40, 290. — Schnēē-. — Sílber-. —
Tálg-: übertr., von dem Fettwanst Falstaff: Du verwetterter, schmutziger, fettiger T–en! Schlegel Heinr. IV. 1, 2, 4. — Thōn-. — Wáchs-. —
Wēīch-: Diese kreisenden Molekülen [s. d.] oder Weichklümpchen. König Kl. 1, 400 u. ä. m.
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