Klotz
Klótz, m. (n.), –es; Klötz-e (-er); Klötzchen, lein; -:
Block (s. d.), doch nach heutigem allgm. Gebrauch im eig. Sinn nur von Holz, s. jedoch einige techn. Anwendungen (3) u. Anm.:
1) eig. ein großes, dickes, unförmliches Stück Holz, in rohem Zustand, oder — wenn bearbeitet — doch eben nur ganz roh und daher oft als verächtl. Bez. von etwas Rohem, allzu Derbem und Massivem (s. 2 und klotzig), z. B.: K. = Hackblock oder Hack-, Hau-K.; = Sägeblock oder Brett-K., auch der abgesägte untre ungleiche Theil desselben (s. klotzen 2a); ähnlich die kurzen abgesägten Enden von Pfosten, Brettern, Zimmerholz etc.; auch: derbes, knorriges Brennholz, das eben seiner Knorren halber nicht klein gehauen ist, sondern so verbrannt wird; ferner: die auszurodenden Wurzelstämme etc., z. B.: Knieen vor einem K. [Götzenbild]. 44, 19; 45, 20; Die Brettstöcke oder Klötzer und Blöcke messen. 2, 45a; 3, 79a; Klötze mit Schermessern schnitzeln wollen macht nur das Messer stumpf; der K. bleibt, was er war. Br. 2, 156; Die Mine bereite mir Einer, daß ich die trägen Klötze aus der Erde sprenge. H. 1, 48; Klötze sägen, Stöcke hacken. 1, 94; Als sie [die Frösche] das K. zum König bekommen hatten. 11, 104; Schiebe den knorrigen K. nach, | der in die Nacht fortglimme. 2, 152; Vormals war ich ein K. von der Feig’ unnützem Gehölze. Hor. 2, 81; Einen knorrigen K. mit derbem Keile zu bewältigen. Ant. 2, 272; Der K. von Stuhl passt nicht zu den übrigen zierlichen Möbeln etc. —
2) übertr. auf Pers. ohne Regung, Geist und Gefühl (vergl. Kloß 1a), träge etc.; aber auch: roh, grob und ungehobelt, ungebildet etc., vergl.: Dumm wie ein K. 57; Nun ist mein Geist wieder hier, verbunden mit der irdischen Hülle, die inzwischen als ein lebloser K. zurückblieb. 10, 35; Unthätig, eher einem K. ähnlich, als daß er Jenen, die ihm mit Tüchtigkeit voranleuchten, zu vergleichen wäre. 22, 327; Ehe er aus den Klötzen, welche er angestellt, ordentliche Knechte herausgehauen und zurecht gemeißelt. U. 2, 64; Mit solchem K. ist Nichts anzufangen. M. 1, 265; Träge Klötze. F. 49; Er muß Verstand, Witz und Empfindung ablegen und ein K. werden. 13, 95; Ob wir hart, starr, stockblind und Klötze sind gegen ander seine Wunderwerk. 6, 351b; Wie so bleich steht ihr, Klötze? .. Mir nach, Klötze, Genueser! Nieder mit Doria. 160a; Auf, ihr Klötze! ihr Eisklumpen! ihr trägen, fühllosen Schläfer. 136a; Sh. 1, 411; [Amor] flößt Klötzen Seelen ein. 12, 165; 9, 117; 118; Als stände man bei einem K–e von Neger. 21, 337; 22, 204; Zwei Jahre habe ich mit diesem K–e verloren und niemals lernte er tanzen. Nat. 18 (s. 1, 154) etc. —
3) mehrfach in techn. Anwend. (s. o.), z.B.:
a) Bergb., ein großes Fäustel. — Veralt. auch ein großes, derbes und unförmliches Stück Metall: Blei-, Silber-K. —
b) Drahtzieh., der Werktisch. —
c) Feuerw., der Block, worauf der Satz oder die Ladung in die Raketenstöcke und Formen getrieben wird. —
d) Fischer., Zapfen eines Teichs. —
e) Hutmach., ein rundes Holz, worauf die Form in den Hut geschlagen wird. —
f) Kriegsk., das hölzerne Gerüst, worauf der Mörser ruht. — Veralt.: hölzerner Zapfen, der beim Laden unmittelbar an das Pulver aufgesetzt wurde und worauf dann erst die Kugel etc. kam. 2, 366; Das Gewicht des Steins und des K–ens. 32; Die K–en. 4; 31 etc.; später auch für Kugel s. und Anm. —
g) Schiff., irgendwo zur Festigkeit aufgespickertes oder als Unterlage dienendes kurzes, dickes Holz, z. B. Kiel-K. oder -Holz etc. —
h) Schriftgieß., ein viereckiges Stück Metall, daran die Höhe der Lettern zu messen, Besehklötzchen. —
i) Schuhmach., hölzerne Absätze. — k) Thierarzn. (vralt.): Aufgeschwollene Beulen oder Klötz, die erheben sich im Fleisch unter der Haut [der Pferde]. Th. 33 — u. ä. m.
Anm. Nbnf. von Kloß (s. d.), nam. früher in weiterm Sinn = Klumpen, s. 3; und vgl. Fleisch-, Schnee- K. etc. Das neutr. (s. 1; und Mit Fesseln an das K. 350 v. 295; Setzt man das Richt-K. auf. 359 v. 236 etc.) und die Mz. Klötzer B. 186 neben: Klötz) gelten heute in der Schriftspr. als unedel.
Zsstzg. vielfach, vgl. die von Block, z. B.: Be- sēh- [3h]. — Blēī- [3a]. — Brétt- [1]. —
Fáll-: Fallblock, z. B. Döbel 2, 125a, der herabfallende Klotz, womit ein Bär gefangen wird; ferner = Ramm-K. etc. —
Flēīsch-:
1) Hack-K. der Fleischer. — 2) [Anm. und 2] eine Fleischmasse, Fleischklumpen (ohne Geist etc.): Wenn ein hochmüthiger F. uns bedroht. Cymb. 4, 2. — Gárn-: der Lichtzieher, das Garn zu den Dochten darauf zu klopfen. — Háck(e)-: Etwas darauf zu hacken, z. B. Holz, oder Fleisch (so Z. 2, 255), s. Fleisch-K. 1. — Hāū-: Hack-K. — Hólz-: und nach dem versch. Holz z. B.: Wenn den Tannen-K. der Flamme Wuth ergreift. 2, 87 etc. — Kīēl- [3g]. — Lāūf-: in Maschinen etc. sich hin und her schiebend, z. B. bei der Schnellpresse: Vier Laufklötze oder Sohlen aus hartem Metall sind gegen die Grundfläche des Fundaments angeschraubt und schieben sich in passenden Bahnen des Gestelles. 3, 149. — Préll-: bei den Schwanzhämmern die Holzunterlage des Prellers. 2, 2, 104. — Rámm-: Fall-K. in der Ramme. — Rícht-: Richtblock (s. d.). 390 v. 664 etc., s. [Anm.]. — Schêr-: das Holz, worin sich in der Scherkufe der Tuchmacher die mittelste Scherlatte dreht. — S(ch)lémp-: Kiel-K. — Schnēē-: [Anm.]Schneeball: Warfen wir einander mit Schneeklötzen. E. 151. — Sílber- [1]. — Stámpf-: Ramm-K. etc. — Tánnen-: s. Holz-K. — Wéchsel-: Klötze rings um den Fuß des fertigen Meilers. — Zūlauf-: in Glashütten ein Klotz mit einer Scharte in der Mitte, worin Gläser zugelaufen werden.
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