Klette
Klétte, f.; –n; Klettchen, lein; –n-:
etwas sich fest Anhängendes, und zwar nam.:
1) Botan.: der wegen seiner an der Spitze mit hakenförmigen Stacheln versehnen Schuppen fich leicht an die Kleider hängende kugelförmige Blüthenkelch von Arctium, nam. A. lappa und die Pflanze selbst, und einige ähnliche (s. Zsstzg.): Die Dornen und die K–n | schlimme Betten sind zum Rasten. Morg. 1, 15 etc.; Sprchw.: An Jemand hängen, sich hängen, sich anhängen 34, 289), kleben 1, 54), sitzen R. 6, 50) wie eine K.; An einander oder zusammenhängen wie die K–n, wie K. und K. JP. 84), wie Klett’ und Kleid 6, 159) etc.; Unsre Herzen hielten sich gefasst wie K–n. 1, 41; Sie wollte am Herrn Christo und am Saum seines Kleides hangen bleiben, wie eine K. am Rock, die sich ehe zerreißen als davon abreißen lässt. 1, 107 etc. Daher oft übertr.: Muß ab sich reißen erst des Frevels K–n [den ihm anklebenden, anhaftenden Frevel]. Febr. 14; Einem eine K. anhängen, anwerfen etc., einen Schimpf etc., z. B.: Jemanden der Päderastie wegen eine K. anwerfen. Att. 3, 3, 52 etc., vgl. Kleck, Klick etc., — und namentl. von Personen: Eins war des Andern K. [sie hingen fest an einander]. 5, 185) etc.; Ich haft’ an Euch als K. | durch meine Stacheln nur. 1, ..., Und bes.: Die K. sitzt einmal am Mantel [der lästige nicht los zu werdende Gesellschafter ist ’mal da]. H. 1, 1, 219; Er ist eine K. an dem Rocke jedes Journalisten [klammert sich an ihn]. Lut. 2, 103; Yorik war eine un- ausstehliche K. am Kleide Derer, die er zu beschmausen sich vorgenommen hatte. 2, 173; Fort, Katze, K., Mißgeschöpf! laß los! Sommern. 3, 2, vgl.: K–nartig zudringlich. Tag. 125. —
2) Zoolog. (s. 1):
a) der Baumläufer, Certhia, der sich kletternd an Bäume, Mauern etc. anhängt, schwzr.: der Klän, Mauerklän. so C. familiaris, Baum-K., -Kletterer, -Kleber etc.; C. muraria, Mauer-K., vgl.: Der Alpenspecht oder Alpenmauerläufer (Tichodroma phoenicoptera), auch Mauerspecht, Mauer-K., im Glarnerland Bergtübeli genannt. Th. 306 etc. —
b) Darm-K., Kratzer Echinorhynchos, eine Gattung Eingeweidewürmer mit stachelbesetztem Rüssel.
Anm. Ahd. chletta, chletto, mhd. klette, wie das damit zusammenhängende „klettern“, — wie klimmen (s. d.), kleben, kleiben u. ä. m. mit „kl“ beginnende Wörter zunächst das Anhängen und feste Haften bezeichnend, vgl. die Nbnf.: ahd. chlipâ, mundartl. Kleppe und niederd. Klesse; Solche Worte fallen ins Herze, wie die Kließen an die Wolle. 64 etc.
Zsstzg. nam. zur Bez. von Pflanzen [1], was unbez. bleibt, z. B.: Acker-: Echinophora. —
Alpen-: Masken-K. — Bāūm- [2a]. —
Bérg-: Arctium tomentosum. —
Bútzen-: A. lappa. — Dárm- [2b]. —
Dīstel-: A. cardicelis. —
Féld-: Serratula arvensis. — Grōß-, Hópfen-: Butzen- K. —
Jgel-: Acker- und Spitz-K. — Klēīn-, Klópf-: Spitz-K. —
Lêber-: Agrimonia eupatoria. —
Másken-: A. personata. — Māūer- [2a]. — Pfêrde-, Róss-: Butzen-K. — Spīēl-, Spīēß-: Cucubalus behen. —
Spítz-: Xanthium strumarium. —
Wáld-: Circaea luteliana, Hexenkraut. —
Wóll-: Berg-K. u. ä. m.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.