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klempern Klempner Klempnerei klempnern
Klémp~ern, intr. u. tr.: ſ. Anm. und klimpern.
~ner, m., –s; uv.: Handwerker, der aus verzinn-
tem Eiſenblech und aus Meſſingblech allerlei Waaren
fertigt, oberd. Spängler ꝛc. (ſ. Anm.): Der K. nietete
einige Blechſtücke zu einem kleinen Dache zuſammen. . . Der
Schloſſer ſagte zum Spengler. Gutzkow R. 7, 277 ꝛc.
~nerēī, f.; –en: das Handwerk, zuw. auch die Werk-
ſtatt eines Klempners. ~nern, intr. (haben): ohne
zum Handwerk zu gehören, Klempnerarbeit machen,
vgl. ſchneidern ꝛc.
Anm. In den ältern Zeiten, wo das Zunftweſen mit
ſeinen ſtarren Scheidungen noch mehr herrſchte, unterſchied
man von den Blecharbeitern mannigfache Klaſſen, z. B.: den
Blech- oder Pfannenſchmied, der aus unverzinntem
Eiſenblech Waaren wie Pfannen ꝛc. fertigte, vgl. Blech-
ſchläger, niederd. Blickenſchläger. Schütze Holſt. 1,
114; bei Fiſchart Garg. 197b: Plickſchlaher, auch wie
„Keſſelflicker“ ꝛc. ein vagabundierendes Geſindel bezeichnend;
ferner: Flaſchner (ſ. d.), eigentl. Verfertiger von Blech-
flaſchen; Harniſcher (ſ. d.) von Harniſchen und Platt-
ner, Plättner, Verfertiger von Harniſchplatten, vgl.:
Lauf hin zum Blattner, thu ihn fragen, | ob doch mein
Harniſch ſei geſchlagen. HSachs 3, 3, 70a; Laternen-
macher (Adelung); Spängler (ſ. o.) zunächſt Verfertiger
von Spangen, „Klauſuren an Büchern“, Buchkrampen oder
Klampen (Schm. 3, 572, doch vgl. Stalder 2, 379) ꝛc. Die
allgem. hochd. Bez. iſt jetzt „Klempner“, was ganz dem
oberd. „Spängler“ (als Verfertiger von Buch-Klampen) ent-
ſpricht. Friſch u. A. leiten es mir minder wahrſcheinlich
von dem „klempernden“ Ton des Blechſchlagens her. Dies
„klempern“ aber iſt Tonw.: Das [loſe] Eiſen klämpert dem
Pferd. Friſch, wie klappern (ſ. d. und verkleppern), klöp-
pern oder kleppern (vgl. Klepper), klopfen ꝛc., mit feinerm
Tone: klimpern (ſ. d.) und veralt. mit dumpferm: klumpern
ſ. Benecke 1, 848.