kleistern
Klēīstern, tr.:
mit Kleister — und dann allgm. — kleben: Seitenlöcklein, wohlgebacken | und gekleistert. 2, 68; Flicken und stützen, k. und quacksalbern. 29, 157 etc. Kleister-er, -ung.
Zsstzg. ganz wie bei kleben (s. d. 2), z. B.: Án-: Was ihm die Schule, Sitte und Gesetz | .. an seiner Freiheit hatten angekleistert. Glaßbrenner Verk. 2; Sie sitzen wie angekleistert. Lenz Nat. 3, 23; Seiner Rede solche bunte und närrische Flicklappen a. Spate XVIII etc. — Āūf-. — Āūs-. —
Be-: Ein Blatt vom Silberstück, | womit die Heilige bekleistert war. W. 11, 241; Seine Phantasie bekleistert ihm nicht die Augen. FMüller 3, 148, verblendet ihn nicht, s. ver-k. — Eīn-. — I. Über-. — II. Über-: Das Antike .. müßte man .. modisch ü. G. 12, 105; Was ich nun nicht all kunnt bemeistern, | Das wusst’ ich weise zu ü. 34, 311; Die Griechenweisheit überkleistert | nur schlecht der Herzen tiefsten Bruch. Lenau Sav. 98; Mit logischen Tiraden ü. Platen 2, 103; Werner Febr. 11 etc. —
Ver-:
1) kleisternd verbrauchen, z. B.: Mehl ver-k. etc. —
2) kleisternd verschließen, verdecken, zu-k., eig. u. übertr.: Des Übels, das sie jetzt ver-k. und versalben, aber nicht heilen können. E. 300; Jeder Versuch, die alten Wunden zu ver-k. Mus. 3, 121; Diese nachdrückliche Art, mit welcher er die Zweifel nicht bloß zu ver-k., sondern aus dem Grunde zu heben sucht. 5, 42; 4, 152; Daß die Wahrheit sich doch nicht so ganz ver-k. lässt. 5, 156; Liebesbriefchen, die, man verkleistre sie, wie man wolle, doch nur immer die Herzen der Weiblein haschen sollen. Merck 2, 34 etc.; Durch gelehrten Dunst | der Welt die Augen zu ver-k. 81, s. be-k. — Du Verkleisterer der Wahrheit. Phil. 13, 76; Merck 1, 38 etc. — Diese Schrift .. von den Verkleisterungen und Verstümmlungen des Rufinus zu retten. 10, 198; B. 11b etc.
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