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kleinlich Kleinlichkeit
Klēīnlich, a. (~keit, f.; –en): 1) (veraltend)
klein, zart, ſchmächtig: Einen k–en ſchmächtigen Menſchen.
Münchhauſen 82; Wie gar k–e Hände er hat! V. Moſch. 1,
13. 2) Ggſtz. von großartig, zu ſehr am Kleinen
und an Kleinigkeiten haftend und dadurch beengt und
beſchränkt, oder ſo beengend und beſchränkend: K. und
peinlich ſein; Eine engherzige und k–e Beurtheilung; Der in
Kleinigkeiten und in k–en Zuſtänden ſich vergeblich abarbeitet.
Arndt Ber. 103; Unſern edlen Stolz aus unſrer Seele ge-
tilgt .., um eure k–e Eitelkeit an ſeine Stelle zu ſetzen. Fichte
6, 144; O des eiteln k–en Menſchen! G. 10, 23; Ein k–er
niedriger Schelm. 55; Die k–en neidiſchen Neckereien. 191;
Alles Störende und K–e war rings umher entfernt. 15, 235;
23, 286; Eine gewiſſe eigene k–e Rechtlichkeit. 27, 136;
K. in Eigennutz. H. 15, 278; Wenn unreifes Geſchwätz oder
Verleumdung ihn | k–ſt foltert. Platen 2, 166; 259; Die-
ſelbe Anfeindung des K–en bei aller Schonung des Kleinen.
IP. 3, 31 ꝛc. Dazu: Die K–keiten der Stockphilologen.
Danzel 27; Wir wollen auf dieſen K–keiten nicht im Einzel-
nen verweilen. Gervinus Lit. 3, 227; G. 4, 170 ꝛc. 3)
verkleinerlich (ſ. d. 2).