Faksimile 0936 | Seite 928
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Klecks klecksen Kleckser Kleckserei klecksig
Klécks, m., –es; –e; –chen, lein; -:
Kleck (s. d. und vgl. Sau), Dinten-, Farbenfleck etc.: Wenn ich auf das schöne Bild einen K. mache. Eckermann G. 2, 338; G. 6, 144; Bunte K–e, die gegen einander losschrien, eine Emeute von grellen Farben. Heine Sal. 1, 47; „Hier ist noch Roth im Topf.“ | Gleich gab ihm Gott ein’n K. aufn Kopf. Kind (Echtermeyer 137); Daß ich für [vor] Lachen nicht einen K. mache. L. 3, 417; Daß auch der abgeriebene K. einen Flecken nachlässt. V. Ant. 2, 119 etc.; übertr. = Schandfleck: Die Tadelsucht hängt auch dem Besten | gemeiniglich ein K–chen an. Günther 217; 469, vgl. Lack. Zsstzg. z. B.: Doktor Luther’s Dinten-K., den der Kastellan von Zeit zu Zeit wieder auffrischt. G. 23, 116; 3, 11; IP. 11, 80; W. 11, 215 etc., übertr.: Wenn ein Recensent einem berühmten Manne einen tüchtigen Tinten-K. anhängt. Eichendorf Lärm 25; Die Ehren-K–e. JP. Nachdämm. 80; Farben- K.; Gras-K. [auf einem Gemälde]. Waldau N. 2, 61; Hatte den Brief nicht ohne Neben-K–e gesiegelt. Arnim 261; Die wilden Pinsel-K–e. Sturz 1, 47 etc.
~en, tr.:
klecken (1): Die geklecksten Dekorationen. G. 16, 125; Sie kamen an der Kanzlei vorbei ... Ich weiß schon, was da wieder gekleckst werden soll. 18, 122; Die Leinwand [malend] voll k. Gutzkow R. 4, 311; Tieck NKr. 4, 75; Mir ekelt vor diesem tinten-k–den Säkulum. Sch. 106b; Was Fecht und Göz und Hollaz kleckste. V. 4, 123; Er kleckst und buchstabiert. 141 etc. Zsstzg. s. die von klecken, schmieren etc., z. B.: An-: Wenn die Policei Ihnen einen Namen als Diebshehlerin ankleckst. Gutzkow R. 5, 220; Welche Schmach hat Dieser uns nicht angekleckst! V. Ar. 3, 46; Die christliche Dogmatik mit allen Anklecksungen kothiger Jahrhunderte. HVoß JP. 97 etc. Āūf-: Farben a., auf die Leinwand; Mit der aufgeklecksten Inschrift. Kosegarten Rh. 2, 91. Be-: Die Hoheit und Würde antiker Ursprünglichkeit mit der modernen Tünche subjektiven moralischen Geschwätzes bekleckst. Kapp Od. IX; Mit Farben bekleckste Holzschnitte. Pfeffel Pr. 2, 198; Bevor Sie sich die Finger an Jhren ersten Versen beklecksten. Prutz Mus. 3, 97 etc. Ēīn-: Seine Hefte e. und einschmutzen. Hín-: klecksend hinschreiben, hinsudeln etc., auch übertr.: Etwas ungehörig wohin bringen: Er klexte die frischen Fräuleins .. zwischen die eisgrauen Pastoren hin. Kosegarten Rh. 1, 71. Über-: klecksend überziehn: Zerstampft den ungesiebten Schuft zu Mörtel | und überkleckst ein’ Abtrittswand mit ihm. V. Sh. 3, 201 etc. Ver-: Schon hatte der Amtmann viel Dinte verkleckst. Heine Lied. 57 etc. Zū-: Was Teufel! Kleckst ihr auch die Wand mir zu? Oehlenschläger Corr. 21 = be-k.
~er, m., –s; uv.:
klecksende Person, Schmierer, Sudler: War ein K. und nennte sich einen Maler. Seume Sp. 21; Dinten-K., verächtlich statt Schreiber etc. Gerstäcker BlW. 319; Sch. 192a; Den in grauer Zeit ein Dorf-K. mit Leimfarben geschmiert. Waldau N. 1, 109; Farben-K.; Stuben-K. [verächtlich statt Stubenmaler]. Höfer Leb. 132 etc. (s. Weißbinder) etc.
~erēī, f.; –en:
Schmiererei, Sudelei (Gekleckse): Die protestantischen Maler machten den K–en der Mönche ein Ende. Gervinus Lit. 5, 605 etc.
~ig, a.:
voller Kleckse, bekleckst etc.