Faksimile 0926 | Seite 918
Faksimile 0926 | Seite 918
klapp!
I. Klápp!: 1) interj.:
Tonw. zur Bez. des Schalls, den etwas Auf- oder Zusammenschlagendes, etwas Fallendes etc. erzeugt, z. B.: Es macht die Mühle, k., rapp, rapp. G. 26, 192; K.! drückte sein Fenster der Isegrim zu. Langbein 2, 6; K.! trifft er sie [die Mücke, vgl. Fliegenklappe], so ist sie hin. L. 11, 466; K.! da schlüge gleich die Ruthe darein. Prutz E. 2, 423 etc. Sehr oft, die Wiederholung dieses Schalls, nur mit wechselnder Stärke zu bez., verbunden mit ,,klipp“ (s. Klang 1c und Kliffklaff etc.): Ein beständiges Einerlei [in den Jamben]! ein ewiges Klipp k.! [s. 2]. B. 178a; Die Vorhänge rauschen! klipp, k.! die Pantoffeln fallen ... Ich halte mich an das Klipp! Klapp! etc. G. 17, 25; Mit klipp und klapp geht’s wirbelbunt | tief in des Kellers Grund. Roquette Waldm. 46; Das Klipp-Klapp des schlagenden Messers. Tieck NKr. 2, 98; Klipp und k.! | dröschet auf und ab! V. 3, 137; Der Spott ging klipp und k. [Schlag auf Schlag]. Sh. 2, 514 etc. 2) (s. 1) m., –(e)s; –e: ein schallender Schlag, Klaps (s. d.): Einem einen K., ein Kläppchen geben; Einen K. oder scherzh. Klappant (Musäus Ph. 3, 181) abbekommen etc. Auch (s. 1): Überdies ist der deutsche Jambus jener ausgehunzte Klipp-K. keineswegs. B. 178b.
Anm. S. Klaffen und die obrd. Form „Klapf“ etc., auch = Knall etc. Schm. 2, 361; Stalder 2, 105, z. B.: Daß jeglicher Klotz sein besunder Klapf thut . .. So kläpft einer nach dem andern. Büchsenmeisterei 40; So klopft er [der Schuß] laut. 36; Donnerklapf. Paracelsus 1, 378 etc.; Gab dem Anne Marei einen Klapf [Schlag]. Gotthelf Sch. 258; Nimm nicht Alle in einen Klapf [schier nicht Alle übereinenKammetc., vgl.: Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen]. G. 258; Aus der Schule klapfen (sprchw.). Schottel 1118a etc. Vgl. Klüpfel: Schlägel. Stalder; Klupf: Schreck. ebd.; Es gab ihm einen ordentlichen Klupf ins Herz. Gotthelf Sch. 217. Das Hw. K. (vgl. mit hellrem Laut: Ein Klipplin schlagen, z.B. Luther 6, 272a; SW. 64, 129 etc., s. Knipp und Schnipp) hat auch eine allgemeinre Bed., z. B. die von etwas schallend Hinfallendem, so in dem in Mecklenburg etc. üblichen „Julklapp“, Bez. eines Weihnachtsgeschenks, das von dem unerkannt bleiben wollenden Geber heimlich, mit lautem Schall ins Haus geworfen wird: Einem einen Jul-K., Etwas zum Jul-K. werfen etc. Zu der Interj. gehört k. als Ew.: rasch, fertig mit dem Mund, und die Fügung: Es ist Alles k. und klar (Schütze), in Mecklenb. „klipp und klar“ (s. d. 6) = völlig fertig, s. Klappen 1e.