Faksimile 0917 | Seite 909
Kipper Kipperei Kipperer kippern
Kipper, m., –s; uv.: 1) ſ. Kreuzſchnabel.
2) eine Perſ., die kippt (ſ. d. nam. 2c), z. B.: K.,
Münz-Beſchneider (Schütze Holſt. 2, 260); -Fälſcher,
-Verſchlechterer: Das Münzregal (1760): Durch K., die
nur Bürger waren, | wuchs ſchon vor 9mal 15 Jahren | des
deutſchen Kriegers Leid ꝛc. Käſtner 1, 75; nam. K. und
Wipper, auch übertr. z. B.: Duldet nicht länger, daß von
der gemeinſamen Münze [der Sprache] für weiſe und erhabene
Geſinnungen immer die vollwichtigſten an Schrot, die reich-
haltigſten an Korn durch K. gefälſcht und durch Wipper aus
dem Umlaufe gerafft werden. V. (Jen. Liter.–Zeit. 1804) 1,
342 ff.; Von den heilloſen K–innen und Wipperinnen der
Kindheit, denen wir eben ſo viele lahme Beine als lahme Her-
zen zu danken haben, Mägden und Ammen. IP. 1, 31 ꝛc.,
ſ. Kipperer. ~ēī, f.; –en: das Treiben eines Kip-
pers: K. und Wipperei, Kippe und Wippe. ~er, m.,
–s; uv.: eine kippernde Perſ.: Ein Korn-K. beſchummelt
die ganze Welt [ſ. Kornjude]. Auerbach Leb. 1, 272;
Schaf-K. 257 ꝛc., bei Spate: Wein-, Kornkipper. ~n,
intr. (haben): ein Kipper ſein, und danach allgm.:
wucherlichen Klein- oder Schleichhandel treiben. Schm.