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Kipper Kipperei Kipperer kippern
Kipper, m., –s; uv.:
1) s. Kreuzschnabel.
2) eine Pers., die kippt (s. d. nam. 2c), z. B.: K., Münz-Beschneider (Schütze Holst. 2, 260); -Fälscher, -Verschlechterer: Das Münzregal (1760): Durch K., die nur Bürger waren, | wuchs schon vor 9mal 15 Jahren | des deutschen Kriegers Leid etc. Kästner 1, 75; nam. K. und Wipper, auch übertr. z. B.: Duldet nicht länger, daß von der gemeinsamen Münze [der Sprache] für weise und erhabene Gesinnungen immer die vollwichtigsten an Schrot, die reichhaltigsten an Korn durch K. gefälscht und durch Wipper aus dem Umlaufe gerafft werden. V. (Jen. Liter.–Zeit. 1804) 1, 342 ff.; Von den heillosen K–innen und Wipperinnen der Kindheit, denen wir eben so viele lahme Beine als lahme Herzen zu danken haben, Mägden und Ammen. IP. 1, 31 etc., s. Kipperer.
~ēī, f.; –en:
das Treiben eines Kippers: K. und Wipperei, Kippe und Wippe.
~er, m., –s; uv.:
eine kippernde Pers.: Ein Korn-K. beschummelt die ganze Welt [s. Kornjude]. Auerbach Leb. 1, 272; Schaf-K. 257 etc., bei Spate: Wein-, Kornkipper.
~n, intr. (haben):
ein Kipper sein, und danach allgm.: wucherlichen Klein- oder Schleichhandel treiben. Schm.