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Kindschaft
Kindſchaft, f.; 0: das Verhältnis des Kindes zu
Vater oder Mutter eig. oder übertr., ſo nam. bibl. das
Verhältnis der „Kinder Gottes“ zu Gott, und das
daraus entſpringende Recht, nam. der Erbſchaft ꝛc.
Röm. 8, 23; 9, 4; Gal. 9, 5; Eph. 1, 5; Die Seele iſt
bedacht auf die K. des Lichtes. Gervinus Lit. 3, 343; Mir
das Recht | vollbürt’ger K. zu erwerben. G. 13, 251; Mit
dieſer K. hat es freilich ſeine Richtigkeit, die Revolution iſt
ſeine Mutter. Heine Lut. 1, 226; Jahn V. 175; Die Jdee
der K., welche uns Gott verbindet. Lewald W. 2, 195; Daß
du durch Chriſtum zu ſolcher Bruderſchaft und K. kommeſt.
Luther 5, 321a; Die große Lehre von der K. Gottes und der
daraus fließenden Brüderlichkeit der Menſchen. Radowitz 48.
Zſſtzg. z. B. außer: Gottes-K. PHeyſe Nov. 48 ꝛc.,
nam.: Án-: Adoption. Eīn-: E., E–ung, Ver-
e–ung [Einkindung], unio prolium, Vertrag zwiſchen
Eheleuten, wodurch ſich beide Theile verbindlich machen, die
aus einer frühern Ehe oder außerehelich erzeugten Kinder des
andern mit den beiderſeitig rechten Kindern, in Bezug auf
Erbſchaft ꝛc. ganz gleich zu halten; Eine E. aufrichten, ver-
künden (bis 1822, von der Kanzel); Ein Kind (ver)ein-
kindſchaften ꝛc. Schm. 2, 309, auch: einkinden,
übertr. oft nam. bei JP., z. B.: Die Koalition und E. der
unähnlichſten Friſuren iſt ſo groß. 2, 85; 10, 3; 146 u. 0.