Kies
Kīēs, m., –es; –e; -:
1) grobkörniger, steiniger Sand, Grand (s. d.), so auch von Sandbänken etc.: Wie Sand, ... wie K. [so zahlreich]. 48, 19; K. und Funken stoben. 14b; Auf K. und Muschelbank. 1, 165; K. und Gries und Sand und Letten. 12, 124; 19, 184; Die Etsch fließt nun sanfter únd macht an vielen Orten breite K–e. 23, 22; Einen vorgeschobenen K. [in der Mosel] zu vermeiden. 25, 140; Dient die Perl’ im Weg zu Sande | und zu K. der Edelstein. Morg. 1, 70 etc. So Zsstzg. z. B.: Zu den Schiffen, wo hoch sie standen im Meer-K. Od. 4, 426; Bis zum Ufer-K. gemächlich schwimmend. 4, 351 etc. —
2) (s. 1) Im Rheinthale nennt man diese Geröllablagerungen kurz weg K., in der Gegend von München Schotten. 1, 635. —
3) im Ggstz. der „Erze“ (s. d.) die Minerale, worin die nicht-metallischen Stoffe vorherrschen: Die Erze [mochten] ..sich verstecken | in tauben K. 1, 167; Die das Gold für bloßen K. | zu achten schien (s. 6). 12, 47, s. Zsstzg. —
4) (s. 3) in engerm Sinn namentl. = Schwefel-K. und Kupfer-K. —
5) = Quarz. — wohl insofern er mit dem Schwefel-K. ziemlich von gleicher Härte ist und beide am Stahl Funken geben. —
6) burschik.: Geld: K. haben, wohl mit Bezug auf die Goldfarbe des Kupferkieses (vgl. 3).
Anm. Ahd. chis, mhd. kis, dazu Kiesel (s. d.) etc., ahd. kisil, mhd. kisel(inc) etc.
Zsstzg. s. [1], ferner zu [3], s. Karmarsch und Oken, z. B.: Arsēnik-: A., Mispikel, aus 43,73 Arsenik. 95,62 Eisen und 20,65 Schwefel .. bestehend. .. Arsenikāl-K., vom vorhergehenden durch größern Arsenikgehalt und geringere Härte unterschieden. Karmarsch 1, 60 ff., s. Oken 1, 406 u. 408. Beides „Gift-K.“ —
Binǟr-: Strahl-K. 402. —
Eīsen-: Schwefel-K. 393. —
Gíft-: s. Arsenik-K. —
Góld-: goldhaltiger Arsenik-, Schwefel- oder Kupfer-K. —
Hāār-: Einfach- Schwefelnickel in haarförmigen Krystallen. Oken 1, 408. —
Kámm-: Binär-K. in hahnenkammförmigen Aggregaten. — Kōbalte: Glanzkobalt. 412. —
Kúpfer-: eine Verbindung von Schwefelkupfer und Schwefeleisen, gelb, mit muschligem Bruch, das wichtigste Erz für Kupfergewinnung. —
Lêber-: feinkörnige und dichte Abändrungen des Binärkieses, von einer ins graue ziehenden Farbe und sehr schwachem Glanz. Oken 1, 404. —
Magnēt-: rhomboēdrischer und heragonaler Eisen-K. 405. —
Níckel-: Kupfernickel. —
Schwêfel-: eine Verbind. von 1 Atom Eisen mit 2Atomen Schwefel, messinggelb auf frischem Bruch, Pyrites, vgl. [5]. —
Sílber-: silberfarbner Kies. Adelung. —
Spêêr-: Binär-K. in Zwillingskrystallen, die Speerspitzen ähnlich sind. —
Strāhl-: Wasser-K. in nierenförmigen äußerlich mit hervorragenden Krystall-Enden besetzten, innerlich strahligen Massen. —
Vitriōl-: Wasser-K. zur Bereitung des Eisenvitriols. —
Wásser-: in der Zusammensetzung mit dem Schwefel-K. übereinstimmend, doch anders krystallisierend und auf frischem Bruch grau, nur wenig ins Gelbe spielend. —
Wēīßmetall-: Arsenik- Nickel. —
Zínn-: eine Verbindung von Halbschwefelkupfer und Einfachschwefelzinn u. ä. m.
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