Faksimile 0913 | Seite 905
Kieme
Kīēme, f.; –n; Kiemchen, lein; –n-: 1) Bran-
chiae, die Athmungsorgane der Fiſche, auf beiden Sei-
ten hinterm Kopf unter einem Deckel liegend (daher
im gw. Leben „Fiſchohr“) und von zahlloſen Blut-
gefäßen durchwebt. 2) (ſ. 1) überh. die Athmungs-
organe der niedern Waſſerthiere, die nicht oder doch
nicht allein durch Lungen athmen: Die Lurche athmen in
ihrer erſten Periode durch K–n, welche einige ſpäter mit
Lungen vertauſchen, andre neben den Lungen behalten.
Anm. S. I. Kiefer 2; oberd. „Kampf“ m. (Adelung);
Kimme. Arndt 384. Bei Spate 1622 auch „Rorchen“.
Zſſtzg. z. B.: Áfter-K., in der Nähe des Afters,
Gegenſatz Mund-K. Oken 4, 153, ähnlich: Fuß-,
Hals-K. ꝛc., nach der Stellung, vergl. Ober-,
Unter-K. Campe, ferner zuw. für Thiere nach der Be-
ſchaffenheit der Kiemen z. B. Ein-K., Synbranchus,
eine Gattung Aale mit einer Öffnung für die Kie-
men; Kamm-K., eine Gattung Schnecken ꝛc.; ſ. Kie-
mer 2.