Kiefer
I. Kīēfer, m., –s; uv. — f.; –n; –chen, lein; -:
1) das Kauorgan, doch von weiterm Umfang als Kinnbacken (s. d.) und Kiefel, indem es z. B. auch von den sog. Kaufüßen (K.-Füßen) der Krebse etc. gilt, s. Zsstzg: Entzahnte K. schnattern. 2, 51; Schädel mit entzahnten K–n. Sh. 1, 128; So daß die grause K. [des Kracken] sich nicht hebt, | noch sinkt, vom Anker aufgeschlitzet. Rol. 11, 38; „Nein“, ruft sie und klappt die schwarzen K. zusammen, | (denn Zähne hatte sie nicht). 15, 101 etc. Übertr. z. B.: Warum die Gruft . . | geöffnet ihre schweren Marmor-K–n, | dich [als Gespenst] wieder auszuwerfen. Haml. 1, 4. — 2) gw. f.: Kieme (s. d.).
Anm. Ahd. chiwa, chëwa etc. [Kieme, wofür mund- artl. noch Kiefe(r) gilt, bei den Fischen etwa die Stelle der Kinnbacken bei den Säugethieren einnehmend, ahd. auch chiel(a) etc.], mhd. ki(u)we, këwe (1 und 2), von kauen (s. d.) und vgl. Käfer, Anm. und Kiefe(l), ferner z..B.: Der ober Kiffel. Der Kiffel ist der Alten Stutz. (Sprchw.) 1124a mit der Anm.: .. Können sie den ganzen Tag nagen und kiffen, daß sie ihr Alter trösten mit ihrem Mümpfelen; Er kifflet die Nägel, er knarret mit den Zähnen. 3, 1, 913 Z. 10); vgl. keifen, Anm. — In Bed. 1 ist das masc. gw., z. B. 4, 29 (oberd. auch neutr., in 2 das fem.
Zsstzg. zu 1, z.B. außer: Marmor-K. [1] etc. nam.: Der Ober-K. besteht jederseits vorn aus dem Zwischen- oder Mittel-K., worin 2 Schneidezähne stecken; darauf folgt das eigentliche Oberkieferbein etc. . .. Der Unter-K. besteht beim Menschen jederseits nur aus einem einzigen Stück ohne alle Naht etc. Oken 4, 31; [Die Kopffüße der Krebse] sind in K. verwandelt; davon sind die 2 vordern Ober- und Unter-K. (Mandibuli et Maxillae), die 3 hintern Hilfs- oder Bei-K., die man auch Fuß-K. nennt, weil sie sich bei andern Ordnungen wirklich in Füße zum Gehen verwandeln. Da sie eigentlich am Halse stehen, so heißen sie bestimmter Hals-K. etc. 5, 600 etc. — Ferner auch zuw. zur Bez. von Thieren nach der Beschaffenheit der Kiefer (vgl. Zsstzg. von Auge, Bauch, Bein etc.), z. B.: Kamm- K. (fem., Campe), eine Gattung von Grundeln, Gobius pectinirostris, bei denen die Zähne kammartig im Unterkieser liegen u. ä. m.
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