Faksimile 0906 | Seite 898
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Kerker
Kérker, m., –s; uv.; –chen, lein; -: enges, fin-
ſteres Gefängnis (ſ. d. und Karcer), eig. und zunächſt
ein unterirdiſches, vgl.: Einen in den K. werfen, ins Ge-
fängnis führen ꝛc.; Die Gefangnen aus dem Gefängnis füh-
ren und, die da ſitzen in der Finſternis, aus dem K. Jeſ. 42,
7; Wohin die Angſt des K–s? G. 11, 201; Ins öde Burg-
verließ | dringt keines Freundes Troſt. .. In des K–s feuchter
Finſternis | muß er erkranken. .. | Er kann nicht leben in
dem Hauch der Grüfte. Sch. 542a; Euer K. | iſt nur um ein
klein Weniges erweitert ꝛc. 425b ꝛc., auch übertr.: Flieht
dem athemraubenden Aushauch | von goldnen K–n der Städte.
EKleiſt 2, 9; Frei aus ihrem K. ſchwingt die Seele ſich.
Anm. Aus lat. carcer, goth. karkara, ahd. karkari,
mhd. karkare.