kaudern
Kāūdern: 1) intr. (haben) und tr.: a) ſchreien
wie ein wälſcher oder Truthahn (ſ. d.), haudern (ſ. d.),
kollern. Falk G.129.— b) unverſtändlich,in fremdartigem
(,,barbariſchem“) Jargon ſprechen, kauderwelſchen (ſ. d.
und Zſſtzg. und vgl. Kauder- und Kakelbunt): Was
Der durch einander welſcht und kaudert, je kunter, je bunter.
Tieck A. 1, 183; Du, Johann, kauderte der Schacherer. V.
Br. 1, 18 ꝛc. Dazu: Die Schwalbe iſt Sinnbild des bar-
bariſchen Gekauders. Ar. 3, 102; Kolbe Bel. 131. —
2) tr.: (mundartl.) als Zwiſchenhändler Waaren auf-
kaufen, um ſie theurer zu verkaufen und ſo Zſſtzg. Schm.
2, 281; Daß man dem Bauern, der ſchon auf dem Markt
ſteht, ſeine Frucht abkaudere und dann dieſe Frucht auf eben
demſelben Markte wieder verkaudere. ebd.; Der Kaude-
rer; Aſchen-, Geld- (vgl. Kipper), Getreide-
Kauderer (vgl. Kornjude) ꝛc.; Die Kauderei oder das
Gekauder.
Anm. Zu 2 vgl. mundartl. kauten ꝛc. = tauſchen,
ſ. Benecke 1, 920 und das dort Angeführte; Haltaus 1075;
ſchleſ. „kaupeln“. Weinhold; plattd. küt(j)ebüten. Brem.
Wörterb. 2, 902; Schütze 1, 189.
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