Faksimile 0887 | Seite 879
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kaudern
Kāūdern: 1) intr. (haben) und tr.:
a) schreien wie ein wälscher oder Truthahn (s. d.), haudern (s. d.), kollern. Falk G.129.—
b) unverständlich,in fremdartigem (,,barbarischem“) Jargon sprechen, kauderwelschen (s. d. und Zsstzg. und vgl. Kauder- und Kakelbunt): Was Der durch einander welscht und kaudert, je kunter, je bunter. Tieck A. 1, 183; Du, Johann, kauderte der Schacherer. V. Br. 1, 18 etc. Dazu: Die Schwalbe ist Sinnbild des barbarischen Gekauders. Ar. 3, 102; Kolbe Bel. 131. 2) tr.: (mundartl.) als Zwischenhändler Waaren aufkaufen, um sie theurer zu verkaufen und so Zsstzg. Schm. 2, 281; Daß man dem Bauern, der schon auf dem Markt steht, seine Frucht abkaudere und dann diese Frucht auf eben demselben Markte wieder verkaudere. ebd.; Der Kauderer; Aschen-, Geld- (vgl. Kipper), Getreide- Kauderer (vgl. Kornjude) etc.; Die Kauderei oder das Gekauder.
Anm. Zu 2 vgl. mundartl. kauten etc. = tauschen, s. Benecke 1, 920 und das dort Angeführte; Haltaus 1075; schles. „kaupeln“. Weinhold; plattd. küt(j)ebüten. Brem. Wörterb. 2, 902; Schütze 1, 189.