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Kassette kassettieren Kassia i~e Kassier kassieren
* Káſſ~étte (ſrz.), f.; –n: 1) Käſtchen, zumal zur
Aufbewahrung von Koſtbarkeiten oder Geld (ſchwzr.:
Gaſſetli. Gotthelf G. 34). 2) Bauk.: vertieftes Feld
in einer gewölbten Decke. ~ettīēren, tr.: mit Kaſ-
ſetten (2) verſehn. ~ia, f.; –s. ~i~e, f.; –n:
1) ein Baum, Cassia, mit mehrern Arten, z. B.:
Band-K., C. viminea und nam.: Fiſtel-, Purgier-, Röh-
ren-K., C. fistula, mit Schoten, deren markiger Theil
als Purgiermittel dient. 2) ein Baum, Laurus
cassia, mit zimmtähnlicher Rinde, und dieſe Rinde,
Mutterzimmt. ~īēr, m., –(e)s; –e: Kaſſenführer,
Zahl-, Seckelmeiſter. Sch. 332a ꝛc. ~īēren, tr.:
1) Geld eintreiben, gw. wegen naheliegender Ver-
wechslung mit 2 in der Zſſtzg.: Ein-k., z. B.
Schulden ꝛc. Dazu: Der Kaſſierer = Kaſſier (ſ. d.),
z. B.: Der Brunnenkaſſierer. G. 27, 84. 2) Etwas k.,
es für ungültig erklären, aufheben, z. B.: Befehle,
Schuldfordrungen, Kaſſenſcheine, Münzen, ein Teſtament ꝛc.
Einen k., ihn auf Grund grober Vergehn des Amts
oder Dienſts entſetzen.