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karten
Kárten: 1) intr. (haben): Karten ſpielen, kar-
teln: Da kam er denn auch ans K. vHorn rhD. 2, 75;
Tranken und karteten. Schmj. 9; 11; Um Köpfe werden ſie
k. und der Eure iſt Tarock. Sch. 163a ꝛc. 2) tr.: Ein
Spiel, es, Etwas k., eig. die Karten zu einem Spiel ſo
legen, wie ſie der Abſicht gemäß kommen ſollen, und
danach übertr.: Etwas zu einem Plane vorher abreden
oder vorbereiten: Begonnen .. das gekartete Spiel. Bagge-
ſen 1, 108; Ihr wiſſt, ich haſſe Nichts ſo ſehr als Warten |
und daß es mir zum Kieſen und zum K. | an Zeit und an
Geduld gebricht. 5, 35; Daß Alles mit Rußland im Voraus
gekartet iſt. Forſter Br. 2, 170; Ob Sie gleich als ein Sachſe
es ſo gekartet haben, daß es in Leipzig herauskommt. Gleim
(L. 13, 69); Gotthelf U. 2, 125; Körner 258b; L. 10,
237; Ich will das Ding ſchon k., | dein Sohn wird glücklich.
Michaelis 100; IP. 22, 26; Ich denk’ es ſchon zu k., daß
der Fürſt | ſie willig finden, willig glauben ſoll. Sch.
345a; Der kartet ein verloren Spiel. Stumpf 370a; Tieck
NKr. 3, 327; V. Sh. 1, 393; AWau Bill. 229 ꝛc. und
ebenſo ab-k. 3) Schiff.: Wo die Schiffe in dem Ka-
nal .. gekartet und kalfatert werden. Grube Geogr. 3, 5, ob
etwa Druckf. für,,gekantet, gekentert“?— 4) = karden.
Zſſtzg.: Ab- [2]: Das Geſchäft beim Becher a. Alexis
H. 2, 2, 93; Das Ding hinter ihm abgekartet. Müllner 5,
185; Abgekartete Sache (Gotthelf G. 26), Gewaltthätigkeit.
HKleiſt E. 1, 12; Wir Beſten haben es mit einander abge-
kartet. Heinſe A. 1, 250; Da ſeien alle Worte abgekartet,
Alles auf das ſorgfältigſte hinterlegt, damit ſie auf keinen
Widerſpruch ſtoße. Mörike N. 423; Was Phantaſie und Na-
tur mit einander abzukarten haben. Sch. 166b; Daß das
Spiel, von wem es auch herrühre, auf Sie abgekartet war
[Sie zur dupe zu machen]. Tieck N. 1, 14 ꝛc.