Kapaun
kapaunen
Kapāūn, m., –(e)s, –en; –e, –en (–er); –chen, Kapäunchen, lein; –n, –en-:
ein verschnittener Hahn (Kapp-Hahn), zuw. auch auf verschnittne Hühner mit ausgedehnt (Kapp-Huhn, s. Poularde): Horn (s. d. 1 und 3b) eines K–s; Die K–en und Poularden schrien. 4, 67; Aus den K–en werden doch keine Hahnen mehr. B. 7a; Ziegenkäse, K–en. 29, 113; Ein fetter K. ... Er nahm das Huhn mir. 5, 458; Hatte vom K–en eine fettige Hand. Bl. 1, 422; Der K. kikert. Reis. 3, 43; Stolzierten schlanke K–en mit goldgelben Hälsen und mächtigen Sporen auf den Schnabelwurzeln. Med. 1, 151; Dämische K–en bluteten neben dem verbuhlten Puterhahn ihr Leben aus. M. 2, 143; Ich werde mit Versprechungen gestopft, man kann K–en nicht besser mästen. Sh. 3, 245; 4, 122; Einen bunten K. 2, 4: Halb-K., schlecht verschnittner Hahn, mundartl. „Klier“. 2, 362. — Auch übertr. auf Menschen = Kastrat; zeugungsunfähiger Mann; ferner z. B.: Ohne alle Veranlassung irgend einem armen K., der hier ruhig sein Futter sucht, unbarmherzig die Federn auszuraufen [einem armen Teufel von Gelehrten etc.]. L. 253. —
~en, tr.: zum Kapaun machen: Die Hähne werden, wenn sie ¹ Jahr alt sind, kapaunt (s. † Ge); Zu k. und wallachen alle Bursch. Sh. 2, 168.
Anm. Gr. ꝛάπτν, lat. capo und danach in den roman. Sprachen, z. B. frz. chapon, mhd. kapn, neben kappe, wie ahd. chappo, vgl.: Die Kappen (Ggstz. Hühner). 2, 62; „Gallus gallinaceus ist ein Kap odder Capaun, dem außgeschnitten ist“. 168, wo sich auch: das, dem Kapaunen findet, welche Formen auf „en“ auch in der Mz., wie die Bsp. zeigen, häufig sind. Mund- artl. dagegen: Kapauner. Sinngedichte (Wien 1801) S. 80, vgl. Hahn. — Zu „Kap, Kappe“ gehört „kappen“ (s. d.), zunächst = kapaunen, kastrieren: Die Hähne . hören uff zu krähen, wenn ihnen gekäppet ist. 148, mhd. kappen, dann allgm. — Zu „kapaunen“, ital. capponare, mundartl. „kapunnieren = kaput (s. d.) machen. etc., „kaputneren“.
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