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Kand Kandel Kandelaber Kandi Kandidat Kandidatur kandieren Kandis Kanditor
* Kánd: s. Kandis. ~el: s. Kanal und Kanne. ~elāber (lat.-frz.), m., –s; uv.; -:
ein hoher, gw. mehrarmiger Leuchter. Platen 4, 289.
~i: s. Kandis. ~idāt (lat.), m., –en, (–s); –en; –en-:
Amtsbewerber, nam. im Predigt- und Lehrfach Einer, der durch eine Prüfung seine Fähigkeit zu einem Amt dargethan: Schulamts-K. etc.
~idatūr (lat.), f.; –en:
Amtsbewerbung.
~īēren (frz.), tr.:
mit einem Zuckerguß überziehn; den Zucker in Krystallen ansetzen lassen und refl. vom Zucker: sich so ansetzen, auch übertr.: überzuckern: Von süß kandierten Zoten. B. 23b; wie überzuckert erscheinen (z. B. von daran hängendem Reif etc.): Wie glänzten diese zarten Kandierungen in der blutroth aufsteigenden Sonne! Gutzkow R. 7, 342 etc.
~is, m., uv., –es; –e:
Kandelzucker: K. heißt der Zucker bekanntlich in Form von großen wohl ausgebildeten zusammenhängenden Krystallen; es gehört aber nicht minder zum Wesen des K., daß er aus einem Klärsel bereitet wird, welches mit weniger Kohlenpulver als gw. geläutert und gar nicht auf die Kohlenfilter gelassen wird. Knapp Techn. 2, 183; Karmarsch 3, 733 etc. (s. Anm.).
~ītor: s. Konditor.
Anm. Kandis zunächst aus frz. sucre candi und so z. B.: Für einen armseligen Pfennig Zuckerkandi. Schlegel Sh. 6, 126, engl. sugar–candy, und oft: Der Zuckerkand, s. nam. Humboldt K. 2, 401 und das dort Angeführte, vom pers., arab. kand, verdickter Zuckersaft etc., wozu als Ableitung: kandieren. Kanditor aber statt Konditor ist eine wortspielende Umdeutung.