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Kamin
* Kamīn (gr.), m., n. –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) Schornſtein: Das Geld regne zwar nirgends durch das
K. herab. Hebel 3, 250; Schnell den K. durchflog wie ein
Vogel ſie. V. Od. 1, 321 ꝛc.; Schwefel-K–e [der Hölle].
Sch. 110a. 2) der Raum, von wo aus ein Ofen
(außerhalb des Zimmers) geheizt wird. 3) Herd
unter der Schornſteinröhre im Zimmer, Feuer darauf
zu machen und ſo das Zimmer zu heizen: Sie tritt ans
K. G. 10, 68; Nimmt Rahm heraus und ſetzt ihn in den K.
115; Die Küche, die eigentlich nur ein eingezäunter K. war.
Gutzkow R. 5, 137 ꝛc. Ofen-K., mit ofenähnlichen
Vorrichtungen. Karmarſch 2, 247; Wenn es dem Herde an
Winkel-K–en fehlte. Rumohr Kochk. 33. 4) ſchwzr.
der Ausgang, die Offnung einer Schlucht ꝛc.: Während
das K. am untern Ende ins Blaue auslief. Tſchudi Th. 459.
Anm. Das m. wie im Griech. (ſ. o.), z. B. Freiligrath
1, 69; 116; G. 16, 187; Gutzkow R. 6, 399; Stahr Par.
2, 39; Tieck Cymb. 2, 4; V. 1, 95; W. 20, 225 ꝛc.,
das neutr. z. B. (ſ. o.) Börne Par. 1, 157; G. 14, 218;
19, 65; 22, 217; 25, 38; 30, 84; Heine Tr. 124; Ker-
ner Bild. 201; Kohl E. 2, 23; 38; Tieck 10, 95; Vogt
Oc. 1, 135; Werner Febr. 64 ꝛc. Veralt. Mz. Kami-
nen. Hammer RH. 357. S. Kemenate.