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kalken
Kálken, tr.: Etwas zu ſeiner Zubereitung mit
Kalk verſehn, z. B. bei den Maurern: Eine Wand k.,
tünchen, mit Kalk überſetzen: Eingeſchloſſen von friſch-
gekalten Mauern. Gutzkow 11, 255; Die weiß gekalkten
Wände. Goltz 1, 81; Du ſiehſt ja aus wie eine neu gekalkte
Wand. Willkomm Sag. 1, 269; Die Steine waren zuge-
haun | und warteten aufs K. [auf den Mörtel]. Rückert 6,
90 ꝛc., bei den Gärbern: Die Häute werden zuerſt gewa-
ſchen, gekalkt (ſ. Kalkäſcher), enthaart. Karmarſch 1, 571 ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Áb-: Die Haare von den Häuten a.,
durch Kalken abſondern. Be-: Die Wand bekälken.
Waldis Eſ. 2, 27. Ent-: vom Kalk befreien, z. B.
den geläuterten Zucker: Entkalkung. Karmarſch 3, 710.
Über-: mit Kalk überdecken, überſetzen: Leicht über-
kalkte Decke. Gutzkow R. 1, 100, Wände. Stahr Weim. 150
ꝛc. Bleibt . . kein andrer Troſt, als ... die überkalchte
Hand | von einem Vormund. W. 11, 179. Ver-: intr.
(ſein): zu Kalk (ſ. d. 2), d. h. zu einem kalkartigen,
bröcklichen, ſtaubigen Körper, inſonderheit zu einem
Oryd werden (vgl. vererden), und tr.: darin ver-
wandeln, orydieren: Reagentien, womit die Metalle auf-
gelöſt und verkalkt werden. G. 40, 110; Zuſammengeſchmol-
zen und zu Aſche verkalcht. Goltz 2, 283; Die metalliſchen
Alter der Welt ſind jetzt verkalcht. Lichtenberg 2, 357; Der
Edelſtein .., wenn alle Steine ſich ver-k., bleibt. Platen 2,
22 ꝛc., ſ. Kalcinieren.