Kalk
Kálk, m., –(e)s; –e; -: 1) das Oxyd des Kal-
ciums: a) in der Natur z. B. als ſchwefelſaurer K. (ſ.
Gips), beſ. als kohlenſaurer K., z. B.: Die meiſten
und ſchönſten körnigen K–e unter dem Namen Marmor (ſ. d.)
bekannt. Burmeiſter Gſch. 210 ꝛc. Die Geognoſie unter-
ſcheidet z. B. (vgl. die Zſſtzg. von Gebirge): Flöz-,
Jura-, Lias-, Übergangs-, Ur-K. ꝛc., ferner: Bit-
ter-K., ſ. Dolomit; Faſer-K., von faſrigem, Grob-K.,
von körnigem Gefüge, Höhlen- oder Rauh-K., mit
Höhlungen im Jnnern, Mergel-K., mit größrem
Thongehalt als der reine Kalkſtein, Korallen-K., aus
Korallen-, Muſchel-K., aus Muſchelſchalen gebildet,
Sinter-K., ſ. Kalkſinter, Tuff-K. (Volger EE. 205), ſ.
Kalktuff; Sumpf- (379), Wieſen-K. (ebd.), mit
Pflanzenüberreſten erfüllt, vgl.: Bruch-K. Krünitz 32,
730, eine ſchmierige Kalkerde. — Namentl. heißt der
dichte Kalk ſchlechtweg Kalkſtein oder K. — b) der
Kalkſtein (ſ. a), wenn er ,,gebrannt“, d. h. ihm durch
die Glühhitze die Kohlenſäure entzogen iſt: Lebendiger
oder Ätz-K., Ggſtz.: Gelöſchter, todter K., eine unter
Wärmeentwicklung ſich bildende Verbindung von K. u.
Waſſer (K.-Hydrat): Gelöſchter K. dient den Maurern
zum Tünchen, zum Berappen, mit Sand vermiſcht als Mör-
tel, den Gärbern zum Äſchen ꝛc.; Nach den Stoffen, woraus
er gebrannt iſt, unterſcheidet man z. B. Gips-K. (auch
trockner K., Binde-, Spar-K. genannt) und Stein-K.,
aus Kalkſteinen, auch K. ſchlechthin genannt oder Bitter-K.
(vgl. a), Leder-K. (weil zur Lederbereitung dienend),
Streich-K. (weil er ſich bequem als Brei ſtreichen läſſt); fer-
ner Mergel-K. (ſ. a), Marmor-K., aus Marmor, —
Muſchel-K. (vgl. a), aus Muſchelſchalen gebrannt ꝛc. —
Ferner: Mau(r)er-K., den Maurern dienend; Sand-,
Haar-K., mit Sand, Haar vermiſcht zu Mörtel ꝛc.;
Mehl-K., pulvrig wie Mehl, Ggſtz. Stück-K. ꝛc.;
ferner Bleich- oder Chlor-K., ein mit Chlor geſättig-
tes Kalkhydrat zum Bleichen, zum Räuchern bei an-
ſteckenden Krankheiten ꝛc.; Wiener K., reiner unge-
löſchter K. als Pulver zum Glanzſchleifen auf Stahl
und Meſſing. Karmarſch 2, 860 u. ä. m. — 2) Chem.
= Oryd (ſ. d.): Den entadelten König (ſ. d.) des Gol-
des aus dem unſcheinbaren K–e wiederherzuſtellen. Sch. 756b
ꝛc.; Metall-K–e. G. 40, 25; Volger EE. 383; Der koh-
lenſaure Eiſen-K. (Eiſenoxydul). 384 ꝛc., ſ. Verkalken.
Anm. Lat. calx, ahd. chalch. calc, mhd. kalc. Nbnf.
Kalch ꝛc. JvMüller 24, 111; 181; Peſtalozzi 1, 65.
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